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Fingerfood ist klein, in die Hand zu nehmen und mit ein bis zwei Happen im Mund verschwunden. Jeder, der schon einmal mehrere Häppchen zubereitet hat, weiß, dass diese Zubereitung um einiges mehr Fingerspitzengefühl erfordert als andere Arten der Zubereitung. Kein Wunder also, dass dieses Buch den Untertitel "Die Krönung der kulinarischen Kunst" erhalten hat.
Das Buch von Heiko Antoniewicz ist mittlerweile in der dritten Auflage erschienen. Es beginnt mit einem Vorwort des Autors und einer ausführlichen Inhaltsangabe, in der jedes Rezept einzeln aufgelistet ist.
Die Rezepte beginnen mit der Kategorie "Einfaches Fingerfood". Darin enthalten sind Rezepte, die gut vorzubereiten sind und wenige Zutaten erfordern. Danach folgt das aufwendige Fingerfood, das nach Angaben des Autors sorgfältige Planung, Vorbereitung und Zubereitung erfordert und ausschließlich serviert werden sollte, statt auf einem Buffet angerichtet zu werden. Die dritte Kategorie widmet sich allem, was auf einem Löffel zubereitet werden kann. Kleine Kunstwerke auf edlen Löffeln sorgen dabei für allerlei Aufsehen. Es folgen Lollis. Hierbei handelt es sich nicht um typische Lollis, sondern um Kreationen am Stiel wie beispielsweise Rindfleisch mit Pimenton und Pinienkernen. Mit in Gläsern gefüllten Suppen, die von einem kleinen Häppchen auf einem Spieß oder ähnlichem verziert werden, geht es weiter, bevor das Buch mit Brot, Salz und Öl auftrumpft. Danach werden kleine Häppchen in Weckgläsern serviert, ehe es mit Gabelgerichten langsam dem Ende des Buches entgegengeht. Desserts und ein Einblick in die molekulare Küche runden das Buch ab.
Mit einem modernen, schwarzweißen Design schafft es das Buch, aus weniger mehr zu machen und lenkt den Blick des Lesers direkt auf die Fotografien der kleinen Köstlichkeiten. Die Fotografien sind ebenso wie das Hintergrunddesign schlicht und klar gehalten. Auf weißem oder schwarzem Hintergrund erfolgt die Präsentation des Fingerfoods auf meist weißen Platten, die höchstens noch ein bisschen spiegeln oder aus Glas sind. Detailreiche Verzierungen fehlen, werden aber auch keineswegs benötigt. Die Happen sind so angerichtet und abgelichtet, dass sie keine weiteren Details benötigen, da sie mit ihrer professionellen und liebevoll zubereiteten Garnitur überzeugen.
Die Zutaten sind nach den einzelnen Bestandteilen des Fingerfoods sortiert aufgelistet. Die gleiche Aufteilung findet bei der Zubereitungsanleitung statt. Zusätzlich gibt es dort noch den Punkt "Fertigstellung". Die Beschreibungen sind verständlich, beschäftigen sich mit vielen Details, lassen aber Grundlagen der Küche aus, die als bekannt vorausgesetzt werden. Bis auf das erste Kapitel sind die Zutaten etwas teurer, teils exotisch, doch dies ist nur ein kleiner Faktor, der die kleinen Häppchen zu etwas Besonderem macht.
Die Zubereitung erfordert selbst bei Profiköchen eine Menge Konzentration und Fingerspitzengefühl, dies sollte nicht vergessen werden. Doch die Resultate sind grandios und können jeden Gast überzeugen. Heiko Antoniewicz beweist mit diesem Buch auf eindrucksvolle Art, dass Kochen zwar zu einem gewissen Teil Handwerk, zu einem viel größeren Teil jedoch Kunst ist. Er überzeugt mit Genuss auf hohem Niveau sowie klaren Linien im Design und bei seinen Gerichten.