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Aquarellfarben sind bei Künstlern sehr beliebt, da man mit ihnen tolle Effekte erzielen und herausragende Zeichnungen anfertigen kann. Doch für Anfänger gilt hierbei ebenso wie bei anderen Farben: Erst einmal müssen die Techniken und das Grundwissen gelernt werden, bevor man kreativ tätig werden kann. In der Edition Michael Fischer ist nun ein Kunstführer für Beginner zum Malen mit Aquarellfarben erschienen.
Nach einer einseitigen Einführung ist das Buch in zwei große Bereiche unterteilt. Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit Material und Techniken, die zweite Hälfte mit praktischen Übungen.
In der ersten Hälfte des Buches werden zuerst die unterschiedlichen Farbtypen vorgestellt. Von fest über cremig bis flüssig werden die Vor- und Nachteile diskutiert. Danach werden verschiedene Pinsel und ihre Benutzung vorgestellt. Die dritte Kategorie von benötigtem Material ist natürlich das Papier, das es ebenfalls in vielen verschiedenen Varianten gibt. Im Verlauf des Buches wird dann eine Basispalette an Farben vorgeschlagen, die man sich kaufen sollte, es wird die Lavierung mit einer und mit mehreren Farben vorgestellt und die Effekte von mehreren Farben in der Nass- und Trockentechnik besprochen. Als Übergang zu den praktischen Übungen wird das Malen des Himmels, einer Stadt, das Nutzen des weißen Papiers für Lichteffekte und das Malen in Etappen besprochen.
Die praktischen Übungen beginnen mit einer monochromen Lavierung eines Säulengangs, bei dem das Spiel von Licht und Schatten dargestellt werden soll. Dabei findet man Hinweise, welche Übungen einem helfen, die Lasur richtig zu beherrschen. Die zweite Übung ist das Malen einer Landschaft mit zwei Farben. Auch hierbei bekommt man wieder Übungen präsentiert, die einem ein Gefühl für das Zusammenwirken zweier Farben geben sollen. Mit einem Stillleben, das nur in Primärfarben gemalt ist und Übungen zum Mischen auf feuchter Fläche geht es weiter. Des Weiteren werden noch flache Farben, das Ziehen von Linien, das Malen in der Technik des trockenen Pinsels, das Arbeiten mit Strukturen, das Malen von Transparenzen, das Zusammenwirken von Nass- und Trockentechnik, spontane Effekte in der Nass- in Nasstechnik und das Zeichnen einer Landschaft mit Atmosphäre erklärt.
Wenn man die Inhaltsangabe liest und die Themen des Buches überfliegt, kann man kaum glauben, dass das Buch gerade mal 64 Seiten hat. Doch dank vieler Bilder, die die Themen darstellen, wird relativ wenig Text benötigt, um die Themen zu erläutern. So können die einzelnen Kapitel meist mit einer Doppelseite auskommen und sind dann abgeschlossen. Dabei wurde der schmale Grat getroffen, auf dem man von einem kurzen und knackigen Inhalt sprechen kann. Die Texte sind nicht zu kurz, es wird alles dargestellt ohne sich in unnötigen Details zu verlieren. Der einzige Punkt, an dem zu viel geschwärmt wird, ist die einseitige Einleitung, das ist aber nicht weiter tragisch.
Das gewissenhafte Durcharbeiten des Buches kann durchaus zwei bis drei Monate dauern, je nachdem, wie viel Zeit man zur Verfügung hat. Hier und da empfiehlt es sich, die Übungen nochmals zu vertiefen und sich selbst Motive auszusuchen, die man mit den gelernten Methoden umsetzen möchte. Hat man jedoch das Ende des Buches erreicht, so kann man stolz auf sich sein und beherrscht die Technik der Aquarellmalerei. Der kreative Part, die Motivsuche und das Experimentieren mit den Farben, kann nun kommen.
Fazit:
Ein gutes Buch zum Erlernen der Techniken der Aquarellmalerei. Mit vielen praktischen Übungen und knappen, guten Erklärungen wird man in die Aquarellmalerei eingeführt und lernt den Umgang mit Material und Techniken.