Das Ereignis von Tunguska lieferte bereits den Stoff für eine Episode von "Akte X", aber auch sonst hat es die Phantasie beflügelt. Nun gibt es auch ein Videospiel, erhältlich für Nintendo Wii, Nintendo DS und PC, das sich mit diesem Thema beschäftigt und die Frage stellt: War die Explosion und Verwüstung, die dort stattfand, wirklich das Ergebnis eines Meteoriteneinschlags?

Nina Kalenkow wollte eigentlich ihren Vater an seinem Arbeitsplatz besuchen, dem Berliner Naturkundemuseum, doch als sie dort ankommt, muss sie feststellen, dass ihr Vater entführt und sein Büro durchsucht wurde. Die Polizei will ihr nicht helfen und so stellt Nina ihre eigenen Untersuchungen an. Dabei findet sie Hinweise auf eine Expedition in die Tunguska-Region, die ihr Vater vor vielen Jahren unternahm. Egal was gerade mit ihm geschehen ist, es hängt mit seinen Forschungen dort zusammen.
Zusammen mit Max Gruber, einem Kollegen ihres Vaters, macht sie sich auf die Suche nach ihrem Vater. Doch wer Freund oder Feind ist, ist nicht offen ersichtlich und schnell stellt sich heraus, dass Nina das Rätsel um Tunguska lösen muss, um ihren Vater zu finden ...

Zuerst steuert der Spieler nur Nina, später kommt auch Max hinzu. Dabei ist die Figurenwahl schon durch die Geschichte festgelegt, man kann sich also nicht aussuchen, welche Figur man spielt. In späteren Kapiteln handeln Nina und Max gemeinsam und man kann zwischen ihnen hin- und herschalten.

Die Steuerung funktioniert nach dem Point&Click-Prinzip. Mit A kann der Spieler Gegenstände aufnehmen oder benutzen und mit Personen sprechen, mit B jedoch Gegenstände nur ansehen. In dem Tagebuch, das man mit dem Minus-Knopf erreicht, sind die Ergebnisse der Nachforschungen als Tagebucheinträge verzeichnet. Hat man die betreffende Funktion eingeschaltet, gibt es hier auch Tipps zur Lösung von Rätseln. Über den Plus-Knopf kommt man zum Speichern und hier kann man auch das Spiel beenden.
Mit dem Nunchuk kann man die Spielfigur steuern, allerdings kann das auch über den normalen Controller und A geschehen, denn die Figur geht immer dorthin, wo der Spieler hingeklickt hat.
Sehr intuitiv ist die Steuerung und schnell erlernt. Hat man zu Beginn Schwierigkeiten, sich zu merken, wo welche Funktion ist, kann man sich über den 2-Knopf eine Skizze ansehen, auf der alle Funktionen erwähnt sind.

Die Graphik ist der Wii entsprechend sehr gut. Kleine Animationsszenen zwischen den einzelnen Kapiteln des Spiels lockern es auf und sie sind sehr gut gemacht. Auch die Figuren sehen einwandfrei und realistisch aus. Der Ton ist ebenso recht gut, aber nichts Besonderes. Die Dialoge im Spiel wurden von den Sprechern der Figuren sehr gut umgesetzt, können aber auch als Untertitel angezeigt werden.

Im Spiel geht es nur darum, Rätsel zu lösen. Diese sind mehr oder weniger kompliziert - mal geht es nur darum, Gegenstände zu kombinieren, doch oft sind diese Kombinationen alles andere als einleuchtend. Wenn man keinen Walkthrough oder andere Schummeltricks zu Rate zieht, hilft nur noch das Trial&Error-Verfahren. Die Kommentare der Spielfiguren Nina und Max helfen da auch nur mäßig weiter.
Zusätzlich muss man oft zwischen verschiedenen Orten hin und her rennen, um alle benötigten Teile zusammen zu kriegen. Es nervt nach einer Weile, wenn man zum dritten Mal drei Schauorte durchqueren muss, nur um dann wieder zurück zum Ausgangsort geschickt zu werden.
Trotz dieser Schwierigkeiten ist das Spiel schnell durchgespielt.

Wer sehr knifflige Rätsel mag und dabei auch gerne mal um die Ecke denkt, dem wird dieses Spiel zusagen. Man sollte allerdings eine recht hohe Frustrationsschwelle besitzen, denn einige Rätsel sind etwas zu knifflig geraten.