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Schon im letzten Band deutete sich an, dass sich die Autorin diesmal keinem Vampir der Bruderschaft, sondern dem Menschen unter ihnen widmen würde. Und so kam es auch: "Menschenkind" thematisiert die Liebe zwischen Butch, dem Ex-Polizisten, und Marissa, der edlen und schönen Vampirin.
Butch hat sich auf den ersten Blick in Marissa verliebt, auch sie ist fasziniert von dem Menschen. Doch die beiden stehen sich selbst im Wege, finden sie sich doch - aus verschiedenen Gründen - nicht gut genug für den anderen.
Butch hat noch ein anderes Problem: Er hat genug davon, von den Vampiren der Bruderschaft immer aus der Schusslinie gehalten zu werden. Und so kommt alles, wie es kommen muss: Butch gerät in einen Kampf mit ein paar Lessern und wird von diesen entführt und gefoltert, da sie das Geheimversteck der Bruderschaft erfahren wollen. Doch es bleibt nicht nur bei der Folter, er macht Bekanntschaft mit Omega, der grausamen Gottheit der Lesser. Diese Begegnung hat gefährliche und weitreichende Konsequenzen für Butch, die aber auch ihr Gutes haben ...
Die Liebe zwischen Butch und Marissa stellt den Hauptteil der Handlung dar. Sie wollen einander, stehen sich aber selbst im Weg und realisieren lange gar nicht, dass sie dasselbe fühlen. Dabei ist Marissa endlich mal keine so starke Frau wie die bisherigen Hauptfiguren, sondern hat auch ihre Schwächen. Da sie eine Vampirin der Oberschicht ist, wurde sie immer behütet und kann kaum auf eigenen Beinen stehen. Dennoch wagt sie den Ausbruch, auch wenn sie sich der Konsequenzen durchaus bewusst ist. Diese Frau ist endlich einmal spannend, da sie sich nicht immer perfekt und geschickt verhält, sondern auch öfter mal Fehler macht oder sich wie ein verwöhntes Kind verhält, obwohl sie mit ihrem Alter doch etwas klüger sein sollte.
John, der junge Vampir kurz vor seiner Verwandlung, wird eingehender beleuchtet und dem Leser näher gebracht. Er ist voller Hass, da im letzten Band seine Pflegemutter umgebracht wurde und sein Pflegevater verschwand. Sein einziges Ziel ist es nun, möglichst schnell zum Vampir zu werden und seinen Hass in Kraft zu kanalisieren, um seine Eltern rächen zu können. Anhand seines Charakters werden die Schwierigkeiten, die ein junger Vampir durchlaufen muss, gut dargestellt.
Auch wenn die Charaktere wechseln, die Grundbestandteile des Buches bleiben gleich: Eine Liebesgeschichte, die vor Hindernissen steht und sich nur langsam entwickelt, einige brutale Kampfszenen, nach wie vor Lesser, die die Vampire vernichten wollen, nach wie vor einige heiße Szenen zwischen verschiedenen Paaren und leider, wie immer, ein relativ offenes Ende, da der Orginalband in der deutschen Übersetzung in zwei Teile geteilt wird. Man sollte also dafür sorgen, dass man den Folgeband
"Vampirherz" zur Hand hat, wenn man beginnt, "Menschenkind" zu lesen.