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Weihnachten 1183. Der alternde englische König Henry II. will endlich seine Nachfolge regeln. Zu diesem Zweck beordert er seine Söhne Richard (genannt Löwenherz), Geoffrey und John über die Weihnachtstage an den Hof von Chinon. Eleanor von Aquitanien, die intrigante Mutter der drei, darf ihr Gefängnis in Salisbury ebenfalls verlassen, in das Henry sie vor Jahren hat sperren lassen. Doch kaum ist die durch Hassliebe verbundene Familie vereint, nimmt das Ränkespiel aus Lügen und Intrigen seinen Lauf. Die Anwesenheit des französischen Königs Philip, dessen Schwester mit einem der drei Söhne vermählt werden soll, trägt nicht gerade dazu bei, die Sache zu vereinfachen.
"The Lion in Winter" basiert auf einem Theaterstück aus dem Jahr 1966 und wurde bereits 1968 einmal erfolgreich verfilmt. In der nun vorliegenden Fassung übernimmt der britische Schauspieler Patrick Stewart ("Star Trek", "X-Men") die Rolle des alternden, aber kraftvollen Henry. Ihm gegenüber, jedoch in nichts nachstehend, spielt Glenn Close ("Das Geisterhaus") die intrigierende Eleanor von Aquitanien. Auch der Rest des Ensembles (unter anderem Andrew Howard und Jonathan Rhys-Meyers) ist gut gewählt und trägt seinen Teil zum Genuss des Films bei.
Auch die Ausstattung des Films ist zu loben. Sowohl die ausgewählten Drehorte als auch Kostüme und Requisiten vermitteln den Eindruck von Authentizität. Lediglich bei manchen Panoramaaufnahmen wirkt der Hintergrund ein bisschen zu sehr gemalt, um glaubwürdig zu sein.
Die DVD selbst enthält neben den Sprachversionen Englisch und Deutsch als Bonus lediglich ein kurzes Making-of in englischer Sprache. Auch wenn die britische Bühnensprache vergleichsweise einfach zu verstehen ist, hätte man sich zumindest Untertitel gewünscht, um "The Lion in Winter" auch im Original ohne größere Verständnisprobleme genießen zu können.
Ein Vergleich mit der früheren Verfilmung sowie dem Original-Theaterstück konnte leider nicht vorgenommen werden. Für sich alleine genommen ist der Film jedoch ohne Frage sehr sehenswert. Dennoch sollte man sich im Klaren darüber sein, dass man hier keinen Historienfilm, sondern die Verfilmung eines Theaterstücks vor sich hat. Wer monolog- und dialoglastigen Filmen nichts abgewinnen kann, sollte Abstand von "The Lion in Winter" halten. Wer sich jedoch für dieses Genre begeistert, der kann sich auf über zwei Stunden beste Unterhaltung freuen, die stellenweise auch als Hommage an Shakespeare verstanden werden kann - wieso sonst sollte der Autor der Figur Henry den Vergleich mit König Lear in den Mund gelegt haben. Kurzum: Ein sehr guter Film, der seine Stärke zum nicht unmaßgeblichen Teil durch seine Hauptdarsteller erhält.