Nachdem der forensische Anthropologe David Hunter seinen letzten Fall ("Kalte Asche") abgeschlossen hatte, zog er sich zurück, um mit den Ereignissen fertig zu werden. Körperlich und seelisch gezeichnet, zieht er nach London, bis sein alter Freund und Lehrer Tom Liberman ihn nach Knoxville auf die Bodyfarm einlädt. Liberman möchte, dass David sich wieder seinem Beruf widmet und die vergangen Ereignisse vergisst - doch David arbeitet schneller wieder als ihm lieb ist. Unfreiwillig wird er in eine neue Mordserie hineingezogen, deren Ausmaß sich erst nach und nach zeigt, denn einige Leichen und Umstände sind schon vor etlicher Zeit vorbereitet worden; und auch Davids Freund Tom schwebt in großer Gefahr ...

Der dritte Band von Simon Beckett um den Anthropologen David Hunter trägt den Titel "Leichenblässe" und reiht sich inhaltlich lupenrein in die Geschehnisse aus den beiden vorherigen Büchern ein. So erzählt Beckett neben dem (gescheiterten) Privatleben von David und Jenny einen weiteren spannenden Fall, der auch nicht so schnell zu durchschauen ist. Arrogante Charaktere, Freundschaft, Hass und pure Faszination des Todes mischen sich zu einer sehr unterhaltsamen und auch wirklich spannenden Geschichte, so dass die etwas über 400 Seiten schnell verschlungen sind. Wem das nicht genügt, der bekommt außerdem den Selbstzweifel und die Ängste von David Hunter dargelegt, denn nach der überstandenen Messerattacke während seines letzten Falls ist für ihn nichts mehr wie es einmal war. Generell spielt Beckett mit den Gefühlen und sorgt damit für ein wenig Verwirrung.
Das Ende kann auch noch einmal mit einer Wendung begeistern, auch wenn man (zumindest wenn man gründlich liest und mitdenkt) dieses schon erahnen kann.

Das Hardcoverbuch ist im serientypischen Stil gehalten. Der weiße Hintergrund und das schwarze Kreuz sind Anhängern der Serie ja durchaus schon bekannt. Das Buch hat sich seinen Platz im Regal zumindest verdient!

Im Endeffekt ist der dritte Band rund um den forensischen Anthropologen David Hunter eine solide inhaltliche Fortsetzung rund um Hunters Leben, gemischt mit einem neuen Fall, welcher wieder tief in die medizinische Schublade greift. Dem einen oder anderen mögen die Beschreibungen von verwesenden Leichen nicht gefallen, doch gerade diese Details machen die Hunter-Reihe so interessant - neben dem sehr menschlichen Protagonisten, den seine Ängste treiben.