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Wer bei dem Titel denkt, dass einem in diesem Buch verschiedene Sexualstellungen näher gebracht werden, der ist auf dem Irrweg. Hubertus J. Buchheit schrieb dieses Buch, da er als Frauenarzt viele Patientinnen hatte, die in ihrer Sexualität Probleme hatten und die falsch behandelt wurden. Er versucht, den Lesern andere Wege zu zeigen, als zum Psychiater zu gehen und sich irgendwelche Mittel verschreiben zu lassen.
Nach einem Vorwort von Dr. Horst Herrmann zu Hubertus J. Buchheit beginnt dieser mit der Erklärung des Taoismus. Er vermittelt einen Einblick in diesen Glauben und zieht immer wieder Vergleiche zu anderen Glaubensrichtungen und zur modernen Physik. Die Stellung von Mann und Frau in den verschiedenen Religionen wie Christentum, Judentum und dem Taoismus werden beschrieben, teilweise mit Kritik oder Lob. Doch die Botschaft zwischen den Zeilen ist die, dass man ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Mann und Frau suchen sollte. Seiner Meinung nach wurde dieses Gleichgewicht von der christlichen Kirche zerstört, indem sie den Mann über die Frau gestellt hat. Diese Kluft besteht seiner Meinung nach bis heute, da wir verlernt haben, ein harmonisches Gleichgewicht zu finden.
Im zweiten Teil des Buches beschreibt Buchheit die Sexualprobleme und ihre Ursachen in der heutigen Zeit. Vor allem der hormonelle Ablauf in unserem Körper nimmt einen großen Teil des Buches in Anspruch. Seiner Meinung nach sind die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin wichtig für die Sexualität, werden heutzutage aber durch die verschiedenen Medikamente nicht mehr zur Genüge produziert. Gerade so genannte Betablocker und synthetische Östrogenprodukte sind für ihn Gift. Auch haben wir verlernt, dass man eine Person mit mehr Sinnen wahrnimmt als nur mit den Augen. Durch Schminke und Deos versuchen wir, den Vorgaben der Werbung und von Personen, die meinen, sagen zu können, was schön ist und was nicht, zu entsprechen. Doch gerade die innere Schönheit rückt dabei in den Hintergrund.
Prof. Dr. med. Hubertus J. Buchheit ist seit über dreißig Jahren praktizierender Frauenarzt und hat auch mehrere Auslandsreisen unternommen, um sein Wissen zu bereichern. Dieses schreibt er in dem Buch nieder. Entstanden ist ein Buch, das mit hoher Sachkompetenz auf eine der zentralen Fragen unseres Lebens weist, auf Liebe gestützte Partnerschaft. Leider scheint der Autor manchmal zu vergessen, dass nicht jeder dieses Wissen besitzt. Häufig muss man die Zeilen zwei oder dreimal lesen, um zu verstehen, was er sagen will. Auch seine Einleitung und die Beschreibung der Religionen sind meiner Meinung nach viel zu sehr in die Länge gezogen und stellenweise nicht verständlich. Man verliert leicht den Überblick und stellt sich nicht selten die Frage, was Hubertus J. Buchheit nun eigentlich sagen will und muss weiter zurückblättern, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Erst im zweiten Teil des Buches wird es interessant, da er die Probleme der Neuzeit anspricht, doch auch dieser ist teilweise schwer lesbar, da er viele Fachbegriffe in das Buch einbringt, welche manchmal nur aus dem Kontext verständlich werden.
Dieses Buch ist nicht für Jedermann etwas. Von Frauenärzten mal abgesehen, finden hier frustrierte Frauen und Paare Hilfe. Doch auch Menschen, die mehr auf die Bedürfnisse des Partners eingehen wollen, kann ich dieses Buch nur empfehlen.