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 Der Feinschmecker, Band 15: Wein für Einsteiger

Alles, was Sie wissen müssen

Serie: Der Feinschmecker, Band 15
Verlag: Travel House Media

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Was den Weingenuss angeht, so hat in den letzten Jahren ein Umdenken stattgefunden. Wein von guter Qualität wird nicht mehr nur innerhalb der gehobenen Alters- und Gesellschaftsklasse konsumiert; er gehört zunehmend auch zum Lifestyle einer jüngeren Generation mit anderen Anforderungen.
Viele Unsicherheiten im Umgang mit Wein sind jedoch geblieben oder überhaupt erst aufgekommen. Nicht zuletzt müssen sich "Einsteiger" eine Meinung darüber bilden, welcher Wein aus dem scheinbar unübersichtlichen Angebot für sie infrage kommt, und dazu müssen sie die unterschiedlichen Weintypen kennenlernen - in der Praxis.
Wie dies am besten möglich ist und vieles mehr rund um Wein, Weinbau, Weingenuss und allerlei Extras wie das leidige Thema "Kork", möchte das Feinschmecker-"Bookazine" präsentieren.
Am Anfang steht denn auch ein praktischer Leitfaden, anhand dessen man unabhängig voneinander für Weiß- und Rotwein seine persönlichen Präferenzen finden kann. Im Themenbereich "Weinschule" erhält der Leser zudem Hinweise auf empfehlenswerte "Requisiten" zum Weingenuss, von Gläsern bis hin zu Ausgießer und Verschluss, über das für Laien höchst rätselhafte Wein-Vokabular und über die Beurteilung von Weinen, die erlernt sein will.
Der Bereich "Wein-Wissen" wartet mit einer Art FAQ auf, mit Namen aus der Welt der Weine, die man kennen sollte, wenn man sich an ein Gespräch mit gewieften Weingenießern wagt, einem Wein-Lexikon, einem sehr nützlichen Wein-Knigge und einem Artikel über Kork und neuartige Verschlüsse.
Während die Titel der Abschnitte "Wein & Essen" und "Wein & Genuss" für sich sprechen, sind die "Wein-Reportagen" recht heterogen: Eine Journalistin verkostet zusammen mit Profis Weine, es werden Zusammenschlüsse von jungen, ehrgeizigen Winzern präsentiert, und ein Winzer berichtet tagebuchartig von seinem Weinjahr 2008. Ein Gastrokritiker berichtet von der Geschichte seiner Weinleidenschaft, es folgt ein Winzerportrait, und in einem höchst unterhaltsamen Artikel geht es um die staatstragende Rolle von edlen Tropfen.
Schließlich erhält der Leser noch viele Weinkauftipps, darunter mehrere sozusagen fertig gepackte Weinpakete in unterschiedlichen Preislagen, und eine Reihe von renommierten Adressen.

Das "Bookazine" - in der Tat handelt es sich um etwas Umfangreicheres als ein einfaches Magazin - wendet sich an anspruchsvolle jüngere oder jung gebliebene Menschen, die Wein nicht nur in die Kategorien "Schmeckt" und "Schmeckt nicht" einteilen, sondern bewusst und an Essen und andere "Begleitumstände" angepasst genießen möchten. Sie sollten freilich bereit sein, etwas mehr in ihre Entdeckungsreise zu investieren als ein paar Flaschen vom Discounter. Dass Gutes nicht unbedingt sehr teuer sein muss, wird dennoch im Feinschmecker-Heft immer wieder betont.
Wie man nun also seinen persönlichen Weingeschmack entwickeln kann, wo man den geeigneten Wein findet, welche Kombinationen von Wein und Speisen empfehlenswert sind oder überhaupt nicht harmonieren, wird ebenso erläutert wie so manches Geheimnis der Weinherstellung. Und da die Zielgruppe, wie erwähnt, vor allem jüngere Leute sind, liegt es nahe, dass auch junge Winzer, die derzeit ohnehin den deutschen Markt oder zumindest ein interessantes Segment desselben neu gestalten, ausführlich portraitiert werden. Der nicht ganz den Klischees entsprechende Weinjournalist Stuart Pigott kommt ebenso zu Wort wie ein Sommelier eines Luxusrestaurants.
Gerade die Praxis spielt in den Artikeln eine bedeutende Rolle. Dabei werden die Themenbereiche nicht en bloc präsentiert, sondern wechseln munter untereinander, und Reportagen, Interviews und Artikel bilden ebenfalls einen lockeren Reigen.
Die Sprache ist leger und doch immer sachlich, die Inhalte werden gut verständlich und ansprechend präsentiert, nicht zuletzt dank zahlreicher Illustrationen. Gelegentlich würde man sich allerdings wohl ein paar tabellenartige Übersichten wünschen, wenn man mal Einzelheiten nachschlagen möchte.
Es macht Spaß, dieses Heft, nein, Bookazine zu lesen, und noch mehr Spaß, die gewonnenen Erkenntnisse umzusetzen, zumal nicht unbedingt ein Vermögen dafür eingesetzt werden muss. Am Ende der Lektüre versteht auch der Einsteiger genügend vom Wein, um vermeidbaren Enttäuschungen beim Genuss dieses wunderbaren Getränks vorzubeugen.

Regina Károlyi



Magazin / Heft | Erschienen: 1. März 2009 | ISBN: 9783834209153 | Preis: 9,95 Euro | 140 Seiten | Sprache: Deutsch

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