Gesamt |
|
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Das Garen über offenem Feuer hat seinen eigenen Reiz. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen vom Klassiker Fleisch über Gemüse und Fisch bis zu Obst. Will man einige dieser Möglichkeiten ausprobieren, so kann man Kochbücher zu Rate ziehen, von denen eines "Grillen. Das Kochbuch", erschienen in der Edition Fackelträger, ist.
Hier findet man in vier Kapiteln Rezeptvorschläge zu allen oben genannten Möglichkeiten:
- Mit Gemüse und Käse
- Mit Fleisch und Geflügel
- Mit Fisch und Meeresfrüchten
- Mit Obst
Auf je einer Doppelseite werden ein Hauptrezept und verschiedene kleinere Rezepte vorgestellt. Fotos von den angerichteten Gerichten, von Variationen der Gerichte oder von Zutaten machen das Buch bunt, aber vergrößern auch die Unübersichtlichkeit und vermitteln zuweilen ein Gefühl von Gedränge. Zwischendurch werden auch immer wieder Weinempfehlungen ausgesprochen.
Die Rezepte sind auch für Kochneulinge detailliert genug geschrieben - teilweise zu detailliert könnte man sagen, wenn man beispielsweise "1 Schlangengurke waschen, halbieren und in Scheiben schneiden" liest. Andererseits werden Zutaten wie Chorizo, Gruyère oder Grand Marnier ohne weitere Erklärung erwähnt. Die Rezepte zeigen einen Umfang, der vom einfachstem Kräuterquark, allerdings ohne Nennung der Kräuter (mit "1 Bund frisch gehackten gemischten Kräutern oder 1 Packung TK Kräutern"), bis zum indonesischem Hummercocktail mit Kokosnusssauce reicht.
Viele der Rezepte sind keine reinen Grillrezepte, sondern erfordern den Einsatz eines Herdes beziehungsweise Ofens. Allerdings wird hier kein klassischer Kartoffel- oder Nudelsalat vorbereitet, sondern vielerlei Saucen oder Gemüse werden vorgegart. Allerdings steht die Praxistauglichkeit im Buch nicht immer an erster Stelle: Tomaten, die nach dem Grillen noch etwa vier Stunden durchziehen müssen, sind nur empfehlenswert, wenn man weiß, dass es ein langer und ausgedehnter Grillnachmittag oder -abend werden soll. Hin und wieder, eher selten allerdings, benötigt man einen Drehspieß oder einen Grill mit Deckel. Viele Dinge, die hier gegrillt werden, benötigen einige Vorbereitungszeit, die aber zu jedem Rezept angegeben wird, sodass die Organisation vereinfacht wird.
Beim Grillen sind natürlich besonders Marinaden, Saucen und verschiedene Butterarten wichtig und davon findet man jede Menge in diesem Buch. Allerdings wäre es übersichtlicher gewesen, diese extra aufzulisten und passende Fleisch- oder Gemüsesorten zu nennen. Die Vorbereitungen von Fisch beispielsweise beschränken sich meist auf: Fisch waschen, trockentupfen, mit Öl einstreichen und mit Salz und Pfeffer würzen. Verschiedene Saucen zu listen und den dazu passenden Fisch zu erwähnen, wäre dem Leser sehr entgegengekommen.
Auch das Rezeptregister listet lediglich in alphabetischer Reihenfolge die Hauptrezepte. Die kleineren Unterrezepte, wie beispielsweise den erwähnten Kräuterquark oder Rosmarinkartoffeln, kann man dagegen dort nicht finden und auch wenn man eine bestimmte Sauce sucht, muss man das ganze Register durchsuchen.
Es werden unterschiedliche Rezepte mit unterschiedlichen Zutaten präsentiert, sodass man sich einige Anregungen im Buch holen kann: Gefüllte Kartoffeln vom Grill für Vegetarier, mariniertes Kalbsfilet mit Orangensauce oder gegrillte Putenkeulen nach Asia-Art für die Fleischesser und gefüllte Lachsforelle American Style für Fischliebhaber sind nur einige Beispiele. Als Dessert eignet sich gegrilltes Obst, beispielsweise gemischte Fruchtspieße. Von eher exotisch bis bodenständig klassisch ist allerlei vertreten, sodass für jeden etwas dabei sein sollte.