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Alphonse ist ein Tagelöhner in Frankreich im Jahre 1666. Um seinen Alltag zu ertragen, spricht er regelmäßig dem Alkohol zu. Dies führt zu jeder Menge Ärger, den er sich von seiner Frau einholt, die ihn auch an diesem schicksalhaften Morgen aus dem Haus scheucht, um seine Arbeit zu erledigen.
Alphonse zieht davon, um wie jeden Monat seine Arbeit bei einem Ritter zu verrichten. Jäh wird er aus seinen Gedanken an die schöne Ritterstochter gerissen, als er feststellen muss, dass im Haus des Ritters etwas Seltsames vorgeht. Drei Ganoven versuchen auf brutale Art und Weise, dem Ritter ein Geheimnis zu entlocken. Einer der drei rastet aus, woraufhin die Tochter und der Ritter ihr Leben lassen müssen. Während die drei noch streiten, gelangt Alphonse in das Haus und kann den Sohn aus den Fängen der Ganoven und somit vor seinem sicheren Tod bewahren.
Den ohnmächtigen Sohn des Ritters geschultert, flüchtet Alphonse in den Wald. Die Ganoven folgen ihm dicht auf den Fersen. Nur der Sprung in einen Fluss kann die beiden noch retten. Die Verfolger wissen nicht, ob Alphonse und sein Schützling noch am Leben sind, doch sie schieben ihm den Tod des Ritters in die Schuhe. Alphonse, der von Zigeunern an Land gezogen wird, ist nun die Zielscheibe aller und muss versuchen, sein Leben und das Leben des Rittersohnes zu erhalten.
„Alphonse“ ist der Auftakt der fünf Bände umfassenden Serie „Das goldene Jahrhundert“. Die Serie ist die erste Veröffentlichung des französischen Künstlers Simon Andriveau beim Splitter Verlag. Wie von dem Splitter Verlag gewohnt, erscheint das Buch als großformatiges Hardcover mit einer guten Papierqualität.
Zu Beginn des Buches wird der Leser in eine düstere Welt gezogen, die sehr dunkel und kantig gezeichnet ist. Man benötigt etwas Zeit, um sich in das Thema einzufinden. Spätestens beim Haus des Ritters hat der Leser sich jedoch in die Geschichte eingefunden und beginnt, diese regelrecht in sich aufzusaugen.
Die Geschichte selbst erinnert an die klassischen Hau- und Degencomics, die um die Zeit von Louis XIV. spielen. Alphonse ist der alleinstehende Held, der sich und seinen Schützling durch eine ganze Reihe von Feinden hindurch retten muss. Überraschende Wendungen gibt es dabei nur wenig, dennoch ist die Geschichte nicht langweilig. Mit schönen Zeichnungen ist es eine angenehme, kurzweilige Unterhaltung.
Die Zeichnungen des Comics sind allesamt sehr dunkel gehalten und erzeugen dadurch eine düstere Stimmung. Hier und da wäre es schön gewesen, wenn man ein paar mehr Details erkennen könnte, da die Dunkelheit sehr viel von den Zeichenkünsten von Simon Andriveau verschluckt. Auf die nachfolgenden Bände kann man gespannt sein. Insgesamt ist dieser Band ein guter Auftakt, der jedoch noch zu steigern ist.