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Die Kalligraphie hat trotz des Zeitalters des Computers immer noch weite Anwendungsbereiche und es kommen immer noch Neue hinzu. Zu Analysieren, wie dies trotz der weiten Verbreitung von Computern möglich ist, haben viele Menschen bereits versucht und einer der Hauptgründe, welcher immer wieder genannt wird, ist die persönliche Note, welche man mit einem handschriftlichen und schön verzierten Text übermittelt. Dabei gibt es neben den drei Grundschriftenarten Kapitale, Antiqua und Kursive viele andere alte und neue Schriftarten, die immer wieder gerne verwendet werden, um kalligraphischen Texten das gewisse Etwas mit auf den Weg zu geben. In diesem Buch zeigt Julius de Goede dem Leser die schönsten kalligraphischen Alphabete.
In einer ausführlichen Einleitung beschreibt der Autor die Bedeutung von Kalligraphien und die grundlegenden Dinge wie beispielsweise das benötigte Material und einige Übungen für Einsteiger. Besonders gut ist es, dass auch auf Linkshänder eingegangen wird, da nur wenige Autoren darauf eingehen, dass diese Probleme mit den üblichen kalligraphischen Übungen bekommen können, da die Federn im Normalfall für Rechtshänder sind. Zusätzlich wird noch auf die unterschiedlichen Papiere und den Winkel beim Ansatz der Feder eingegangen.
Auf diese Einleitung folgen grundlegende Informationen rund um die Schriften und deren Entwicklung, bevor es mit den unterschiedlichen Alphabeten losgeht. Nun jede Schrift aufzuzählen, welche in diesem Buch beschrieben ist, würde die Rezension nur unnötig in die Länge ziehen. Die siebzig Alphabete sind jedoch in unterschiedliche Bereiche unterteilt, was deren Zusammengehörigkeit betont. Am Ende des Buches bekommt man noch einige Anwendungsbeispiele präsentiert, welche dem Leser zeigen, dass man die kalligraphischen Alphabete auf ganz unterschiedliche Weise einsetzen kann.
Bei den meisten Kalligraphiebüchern findet man nur wenige Schriften, die einem beigebracht werden. Dann lohnt sich immer dieses Buch zusätzlich zu kaufen, damit man eine größere Auswahl an Alphabeten hat, die einem vorher eher unbekannt waren. Wer jedoch eine Einführung in die Kalligraphie erwartet, sollte vor dem Kauf auf den Titel des Buches schauen, denn es geht hier in erster Linie um die Alphabete. Doch trotzdem findet man auch eine allgemeine Einführung in die Grundlagen der Kalligraphie und am Ende noch einige Beispiele für die Anwendung der Alphabete. Dennoch sollte man dieses Buch unbedingt als Zusatz ansehen und nicht als Lernersatz für so manch anderes Anfängerbuch, denn reines Abpausen der Buchstaben bringt einem keinen Lernerfolg.
Besonders erwähnenswert sind auch die Sonderzeichen, welche in diesem Buch zu finden sind, da man diese zwar eher selten benötigt, doch ab und zu kommt es doch vor und dann sitzt man ohne dieses Buch oftmals grübelnd vor dem Papier, da man nun nicht weiß, wie man nun in dieser oder jener Schrift ein Komma oder ein Ausrufezeichen am Schönsten schreiben kann.
Leider findet man in diesem Buch so gut wie keine Anleitung, wie genau man einen Buchstaben schreibt, sodass man bei manchen Buchstaben erst einmal im Kopf die einzelnen Rundungen und Striche aus dem Ganzen herausfiltern muss, um dann zu schauen, in welcher Reihenfolge man die Feder über das Papier führt. An dieser Stelle ist eine Verbesserung nicht nur für Anfänger, sondern auch für Fortgeschrittene wünschenswert, da auch Fortgeschrittene nicht jede der Schriften kennen. Ansonsten findet man aber zu jedem Alphabet zusätzlich Informationen zu dem Winkel und der Buchstabengröße.
Fazit:
Ein gutes Buch mit einigem Bonusmaterial, aber leider mit fehlenden Zeichnungen zur Führung der Feder bei den einzelnen Buchstaben.