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Das harte Geschäft des Bohnengärtners wird nie mehr unterschätzt werden. Hier erlebt jeder, wie schwer es sein kann, die beste Bohnensorte zu züchten, die Felder zu bestellen und mit den Früchten zu handeln. Und natürlich geht es wie immer ums Geld.
Bohnanza ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Pocketgame. Die hundertzehn soliden Karten kommen in taschengerechter Schachtel daher und weisen neben den lustigen Illustrationen verschiedenster Bohnensorten ein "Bohnometer" und einen Bohnentaler auf der Rückseite auf. Die acht verschiedenen Bohnensorten reichen von den dreckigen Saubohnen, über die viel zu häufig vorkommenden Blauen Bohnen, bis hin zu würgenden Brechbohnen und friedlichen Sojabohnen. Hierbei zeigt das "Bohnometer" die Häufigkeit und den daraus resultierenden Wert der jeweiligen Bohnenart an. Je seltener die Bohnensorte, desto mehr Wert hat sie und desto weniger von ihnen muss man anbauen, um einen guten Ertrag dafür zu erhalten. Ziel des Spiels ist es natürlich, wie sollte es anders sein, zum Schluss der reichste Bohnengärtner zu sein.
Um dies zu erreichen erhält jeder der drei bis fünf Spieler fünf Bohnenkarten auf die Hand, wobei die Reihenfolge nicht verändert werden darf. Außerdem besitzt jeder Spieler zu Beginn zwei Bohnenfelder, auf welchen er sein wertvolles Gut anbauen kann. Für drei Bohnentaler kann er sich zwar ein drittes Bohnenfeld hinzukaufen, hierfür muss jedoch erstmal bebaut, bewirtschaftet und gehandelt werden.
Dafür hat jeder Spieler in jeder Runde vier Aktionen zur Verfügung. In der ersten Phase kann er bis zu zwei Karten von seiner Hand ausspielen und die Bohnen auf seinen Bohnenfeldern anbauen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass pro Feld nur eine Sorte Bohnen angebaut werden kann. Sollte kein Feld zur Verfügung stehen, so muss das Feld eben geräumt werden. Für die abgegebene Zahl an Bohnen erhält der Spieler dann den angegebenen Gewinn in Bohnentalern. Sollte der Anbau für den Verkauf jedoch nicht genügen, so bleibt dem Gärtner nur das Kompostieren und er muss seine Karten ohne Gewinn ablegen. Mit Glück, Intuition und Kalkül kann man jedoch auch schnell einen wertvollen Anbau züchten, wobei der Wert durch immer mehr Bohnen der gleichen Art zusehends steigt.
In der zweiten Phase werden zwei Karten vom Stapel gezogen und offen aufgedeckt. Diese Karten kann der Gärtner nun selbst anbauen. Er kann jedoch auch versuchen, nützlichen Handel mit ihnen zu treiben oder sie zur Not sogar verschenken. Mit einem guten Handel kann der Spieler somit Karten von den Händen der Mitspieler erhalten, um sie selbst anzubauen. Doch Vorsicht: Jede gehandelte Bohne muss sogleich angebaut werden, was auch schon die dritte Phase des Zuges darstellt.
In der letzten Phase muss der Spieler noch so viele Karten vom Stapel nachziehen, bis er wieder fünf Karten auf der Hand hat. Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe.
Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel zum dritten Mal durchgelaufen ist. Anschließend werden alle Felder abgeräumt und die möglichen Gewinne gezählt. Nun zeigt sich, wer der beste und somit reichste Bohnengärtner ist.
Das einfache, aber humorvolle Kartenspiel kann zwar manchmal laute Handelsgespräche erzeugen, verspricht aber jederzeit Kurzweile. Mit einer Dauer von ungefähr fünfundvierzig Minuten kann es, soweit genügend Platz vorhanden ist, eine lustige Bereicherung eines Kneipenabends, einer Zugfahrt oder einfach der Freizeit sein. Die einfachen und übersichtlichen Regeln sind leicht verständlich und werden wie auch die humorvollen Illustrationen jungen und erwachsenen Spielern gerecht. Alles in allem ein Kartenspiel zum lustigen Gärtnern mit Glück und Strategie, welches seine im Handel erhältlichen Erweiterungen mehr als verdient hat.