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Die indische Küche ist ein Fest der Aromen und Geschmacksrichtungen. Vegetarier haben sie schon seit längerem für sich entdeckt, denn sie kommt ohne Fisch und Fleisch aus. Doch wie auch bei anderen Landesküchen unterscheidet sich die klassische Küche stark von dem, was man in Restaurants und an Straßenständen als landestypische Mahlzeiten präsentiert bekommt. Vidhu Mittal ist Inderin und gibt in ihrer Heimat Begaluru seit mehr als 15 Jahren Kochkurse. Zabert Sandmann veröffentlicht nun ein Kochbuch von ihr, das sich der klassischen indischen Küche verschrieben hat und viele vegetarische Köstlichkeiten beinhaltet.
Das Buch beginnt mit einem herzlichen Vorwort der Kinder der Autorin. Sie beschreiben sehr lebhaft die Leidenschaft ihrer Mutter für das Kochen. Danach folgen einige einleitende Worte der Autorin Vidhu Mittal. Typische Gewürze und Aromen, Gemüse und Kräuter sowie die Vielfalt der Hülsenfrüchte und die benötigten Küchenutensilien werden auf den darauf folgenden Seiten vorgestellt. Danach folgen die Rezepte, beginnend mit Drinks, Suppen und Salaten. Darauf folgen Snacks und Vorspeisen wie beispielsweise „Frittierte Spinatblätter“ oder „Kichererbsenwürfel“. Mit Hauptgerichten wie „Toor-Linsen mit Tomaten“ und „Kochbananen in Joghurtsauce“ geht es weiter zu Rezepten mit Reis und Brot. Auch den Beilagen ist ein eigenes Kapitel gewidmet, ebenso wie den Desserts, bei denen man beispielsweise süßen Grießpudding mit Kardamon und Safran-Pistazien-Eis findet. Grundlegende Zubereitungstipps, bei denen jeder Schritt durch eine Fotografie und eine kurze Beschreibung dargestellt wird, Menü- und Büffetvorschläge, ein Glossar sowie ein Rezeptregister bilden das Schlusslicht des Buches.
Exotisch und aromatisch, so besticht die indische Küche den europäischen Gaumen. Die Rezeptauswahl dieses Buches ist sehr gelungen. Mit vielen verschiedenen Aromen scheint die Autorin regelrecht zu spielen. Dabei ist nicht nur für Hauptgerichte, sondern auch für Vorspeisen, Desserts und sogar Drinks wie beispielsweise einen würzigen Joghurt-Drink oder einen süßen Eistee gesorgt. Klischees, die vegetarisches Essen mit „Hasengrünzeug“ gleichsetzen, lassen sich hervorragend beiseite räumen. Die Gerichte sind so vielfältig, dass selbst überzeugte Fleischesser nur aus Prinzip meckern können, nicht aber, weil ihnen wirklich etwas fehlen würde. Etwas einseitig jedoch sind die Vorspeisen und Snacks. Ein Großteil der Gerichte sind frittiert, etwas mehr Abwechslung, eventuell auch für die leichtere Küche, wären von Vorteil gewesen. Dafür bietet das Buch jedoch bei den Beilagen und Hauptgerichten sehr viel Auswahl - auch für eine fettreduzierte Ernährung.
Das Buch ist sehr ausführlich bebildert. Zu jedem Rezept gibt es eine Fotografie des fertigen Gerichts und einige Step-Fotografien, die die Zubereitung zeigen. Die Anleitungen sind kurz gehalten, reichen aber vollkommen aus, wenn man weiß, wie man Gemüse schneidet oder Öl in einer Pfanne erhitzt. Sonderlich schwer sind die meisten Rezepte nicht, man benötigt nur ein wenig Grundwissen in der Küche. Kocht man öfters indisch, lohnt es sich auch, manche Beilagen wie beispielsweise Currys so vorzubereiten, dass man sie öfter verwenden kann. Die meisten Zutaten erhält man im Supermarkt, für einige muss man jedoch in den Asialaden. Da dies aber meist Gewürze oder getrocknete Lebensmittel sind, die sich länger halten und somit auf Vorrat gekauft werden können, sind die Rezepte mit einem durchschnittlich gut gefüllten Geldbeutel gut für den Alltag geeignet.
Insgesamt ein wunderbares Kochbuch, das sich für Vegetarier und Fleischfreunde gleichermaßen eignet. Die einen werden sich freuen, die anderen dennoch nichts vermissen. Eine leckere, ausgewogene Küche wartet auf den Käufer. Die Rezepte eignen sich hervorragend für den Alltag, sind gut beschrieben und die Bilder - auch wenn es keine Sterneküche ist - lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Wunderbar!