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Dem Feuer kommen in der Menschheitsgeschichte verschiedene Bedeutungen zu, so war das Feuer Wärme- und auch Sicherheitsquelle, seine kommunikative Funktion hat wahrscheinlich eine große Rolle in der menschlichen Evolution gespielt und auch das Garen von Fleisch über Feuer ist eine Errungenschaft, die noch heute überall auf der Welt Menschen zu schätzen wissen. Doch wie genau bereiten die Menschen in verschiedenen Teilen der Erde ihre Nahrung über Feuer zu? Um diese Frage zu beantworten, hat sich Steven Raichlen auf den Weg gemacht und sich von verschiedenen Menschen aus verschiedenen Gegenden in die Geheimnisse ihrer regionalen Grillkunst einweihen lassen.
Und glücklicherweise teilt Steven Raichlen seit zehn Jahren seine Erkenntnisse mit dem Leser. Nun ist eine komplett überarbeitete Neuauflage seines bereits 1998 erstmals erschienenen Buch „The Barbecue Bible“ auf den Markt gekommen. In 19 Kapiteln lernt der Leser hier alles, was er über das Grillen, Barbecuen und indirekte Grillen wissen muss. So startet der Autor im ersten Kapitel denn auch mit Fragen, die am häufigsten gestellt werden, beispielsweise was denn überhaupt der Unterschied zwischen Grillen und Barbecuen ist, welcher Grill für welche Zwecke geeignet ist und noch so einiges mehr. Die achtzehn weiteren Kapitel befassen sich schließlich mit der Zubereitung der verschiedenen Nahrungsmittel:
- Durstlöscher
- Appetitanreger
- Salate
- Gegrilltes Brot
- Rindfleisch
- Schwein
- Lamm
- Hackfleisch, Burger & Würstchen
- Geflügel
- Fisch
- Hummer, Shrimps & Muscheln
- Vegetarisch
- Gemüse
- Reis, Bohnen & andere Beilagen
- Pickles, Relishs, Salsas & Krautsalate
- Saucen
- Gewürzmischungen
- Desserts
„The Barbecue Bible“ ist ein unglaublich umfassendes, informatives und vielseitiges Buch. Die einzige Kritik, die man an diesem Buch üben kann, ist die, dass einfach zu wenige Fotos im Buch enthalten sind - was sicher eine Kompromisslösung darstellt, denn auch in seiner jetzigen Form ist das Buch bereits gut 550 Seiten dick. Allerdings hätte man sich eine bessere Lösung vorstellen können, beispielsweise ein Extraheft mit Fotos zu den einzelnen Gerichten oder auch eine beigelegte CD.
Aber auch wenn das Auge mitisst und bei diesem Buch angesichts der geringen Anzahl an Bildern enttäuscht sein wird, kann man Grillfreunden - Anfängern ebenso wie Fortgeschrittenen - Raichlens Buch über das Grillen und Barbecuen nur empfehlen, denn eine solche Vielfalt wird man nicht oft finden. Und auch die Struktur des Buches überzeugt, so dass man sich ganz individuell und je nach gewünschten Zutaten ein eigenes Grillmenü zusammenstellen kann, das keine Wünsche offen lässt. Einzig völlig unbedarfte Griller und Köche könnten hier überfordert sein.
Über jedem Rezept steht das Ursprungsland. Zudem hat der Autor zu jedem Rezept noch eine kleine Bemerkung oder Anekdote geschrieben, was dem Buch eine ganz eigene, herzliche und liebevolle Note verleiht und den Leser davon überzeugt, dass dieses Buch wirklich eine Herzensangelegenheit des Autors ist, sodass man sich als Leser wirklich gut beraten fühlt. Allerdings gibt es durchaus Situationen, in denen ein zusätzliches Register, in dem die Gerichte geographisch geordnet sind, hilfreich sein könnte, beispielsweise wenn man einen marrokanischen oder thailändischen Abend plant.
Wer immer Lust auf persischen Hühnchen- oder türkischen Hirtensalat hat, auf marrokanische Rinder-Kebabs, gegrilltes Lamm mit Kräutern der Provence, amerikanische Hamburger oder malaysische Hähnchen-Satés, auf gegrillten Thunfisch mit einer Sauce aus Rotwein, Kapern und Oliven von der französischen Insel Ile de Porquerolles, portugiesisch gegrillten Stockfisch, flammende Garnelen aus Indien oder libanesisch gegrillte Shrimps mit Taratoor - all jene sind mit diesem Buch gut beraten. Doch auch wer es lieber vegetarisch mag, findet im Buch allerlei internationale Rezepte, wie japanisches Tofu auf Stelzen, genannt Dengaku, oder koreanische Kebabs aus gegrillten Pilzen und Frühlingszwiebeln. Als Beilage könnte man je nach Menü thailändischen Jasminreis, koreanisch gegrillte Süßkartoffeln oder auch brasilianische schwarze Bohnen mit Speck reichen. Über dem Feuer geröstete Bananensplits oder auch gegrillte Gewürz-Ananas können einen gelungenen Grillabend gut abrunden und zufriedene Gäste und Gastgeber zurücklassen.