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Das Spiel um das Seelenheil der Welt wird langsam langweilig. Keine der beiden Seiten, weder Gut noch Böse, schafft es, einen entscheidenden Vorteil zu erlangen, immer wieder herrscht Gleichstand. Und so langsam nervt es alle Beteiligten. Um die ganze Sache abzukürzen, wird eine Wette geschlossen. Ein einziger Mann, auf den sich beide Seiten einigen können, wird auserwählt, um das Schicksal der Welt zu entscheiden. Je nachdem, zu welcher der beiden Parteien er tendiert, wird entweder wirklich der Himmel auf Erden eintreten oder aber die Erde wird zur Erweiterung der Hölle.
Jim Heron wird auserkoren, da er beiden Seiten ausgeglichen scheint. In ihm gibt es genauso viel Potential zu bösen Taten wie zu guten. Er soll sieben Seelen retten und somit die ganze Welt. Beziehungsweise, von Dämonenseite aus: Er soll sieben Seelen ins Unglück stürzen, um die ganze Welt zu verdammen.
Jim ist von seinem neuen Auftrag alles andere als überzeugt und begeistert, aber so langsam mehren sich die Zeichen, dass sein „Auftrag“ nicht nur eine Ausgeburt seines vorübergehend durch einen Unfall toten Gehirns war. Also macht er sich an die Arbeit … Der erste Auftrag besteht ausgerechnet in seinem Chef Vin, Bauunternehmer, reicher Mann und Getriebener. Doch wie erklärt man seinem Boss, dass man seine Seele retten will? Vor allem, wenn auch noch Frauen dazwischen kommen und die Hölle eine wirklich heiße Dämonin schickt, die das Zünglein an der Waage spielen soll.
Eins vorweg: Dies ist keine Nebenreihe zu „Black Dagger“. Auch wenn die Serie ebenfalls in Caldwell spielt, auch wenn sie von J.R. Ward ist und auch wenn hin und wieder bekannte Charaktere ins Bild stolpern. Die Handlung ist durchaus eigenständig und hat gar nichts mit Vampiren oder Lessern oder ähnlichem, schon Bekanntem zu tun. Hier geht es um Menschen, um Engel und Dämonen und um die Mächte, die beide im Kampf um die Seelen der Menschen einsetzen. Diese Geschichte gibt auch genug her, um nicht immer wieder durch Sexszenen darüber hinweg täuschen zu müssen, dass eigentlich nichts passiert. Der eine oder andere mag darüber enttäuscht sein, der Geschichte an sich tut es sehr gut.
Natürlich ist ein Kampf zwischen Himmel und Hölle etwas umfassender, daher dauert es ein wenig, bis die Handlung des Buches wirklich in Gang kommt. Aber das ist nicht schlimm, so hat auch der Leser Zeit, sich einzufinden und diesmal wird man ja nicht – wie aus den „Black Dagger“-Bänden gewöhnt – mitten in der Handlung durch das Ende des Buches unterbrochen.
Sieben Seelen, sieben Todsünden und ein Mann, der durch diese sieben die Welt retten soll. Das ist ein vielversprechender Anfang, aus dem sich bestimmt noch viele spannende Geschichten machen lassen. Der erste Band war schon mal ein sehr guter Start, der den Leser doch zu fesseln vermag, seine Protagonisten dabei aber nie den Humor verlieren lässt – auch wenn dieser bisweilen sehr schwarz ausfällt.