Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Romantiker und Verliebte schenken dem Himmel gern einmal einen langen Blick, ebenso wie Astronomen und Meteorologen. Sonne, Mond und Sterne fesseln aber auch Fotografen - und sie sind beileibe nicht die einzigen Motive, die der Himmel bietet, ob man nun fotografieren oder einfach nur schöne und ungewöhnliche Phänomene betrachten möchte.
Laurent Laveder ist Fotograf, begeisterter Hobbyastronom und Wissenschaftsjournalist. Zusammen mit einem weiteren mit Astronomie befassten Wissenschaftsjournalisten, Didier Jamet, präsentiert er in "Blick in den Himmel" praktisch alles, was man an Schönwettertagen und –nächten über dem Horizont beobachten kann.
In einzelnen Kapiteln erläutern die Autoren eine Fülle an Themen, beginnend mit den Bewegungen des Himmels und seiner Objekte und daraus resultierenden Phänomenen wie Sonnen- und Mondfinsternissen. Anschließend lernt der Leser die Einflüsse der Atmosphäre auf unsere Wahrnehmung des Himmels kennen, optische Täuschungen eingeschlossen, und ein weiteres Kapitel widmet sich dem Regenbogen und etlichen weiteren Erscheinungen, die auf Lichtbrechung in Wasser- oder Eispartikeln der Atmosphäre beruhen. Im Abschnitt "Der Himmel ist ihr Zuhause" geht es um Kondensstreifen, Satelliten, den Schatten der Erde, Polarlichter, den Widerschein irdischen Lichtes auf dem Mond, Sonnenflecken, das Zodiakallicht und die Milchstraße.
Das abschließende Kapitel enthält eine Art "FAQ", also Fragen und Antworten, zu den mehr oder weniger alltäglichen Himmelsbeobachtungen. Im Anhang findet man Erläuterungen zu den Fotografien, je ein Glossar zur Fotografie und zu den wissenschaftlichen Hintergründen sowie ein Sachregister.
Die umfangreichen Kapitel sind in Unterkapitel zu einzelnen Themenbereichen gegliedert, die einen konstanten Aufbau aufweisen: Einführung, Beobachtungstipps, Fototipps und schließlich eine bebilderte Abhandlung zum Thema, oft auch durch Skizzen begleitet, die astronomische oder physikalische Abläufe veranschaulichen. Gleich zu Anfang jedes Unterkapitels findet man auch eine kurze Übersicht zum jeweiligen Phänomen hinsichtlich Beobachtbarkeit und Häufigkeit (jeweils auf Skalen), Zeitpunkten und Orten.
Dank den auch für Laien gut verständlichen Erklärungen - etwas wissenschaftliches Interesse sollte allerdings auch bei Lesern vorhanden sein, die den Kauf des Buchs allein aufgrund fotografischer Ambitionen erwägen - lassen sich die geschilderten Himmelserscheinungen gut verstehen. Auch die Hinweise zur Beobachtung erweisen sich als nützlich und praktisch; freilich ist es nicht jedem gegeben, alle Tipps umzusetzen, denn natürlich (darauf weisen die Autoren selbstverständlich hin) stören städtische Lichtverschmutzung oder ungünstiges Wetter die Beobachtung erheblich.
Während also der wissenschaftliche Aspekt für völlige Laien kein Hindernis darstellt, sollte man, will man die Fototipps beherzigen, kein absoluter Anfänger sein und außer über etwas Erfahrung zumindest über eine Spiegelreflexkamera, ein Stativ und ein paar gute Objektive verfügen, darunter ein ordentliches Weitwinkel und möglichst auch ein Fisheye. Ob man als Naturfreund oder als (ambitionierter Hobby-) Fotograf an dieses Buch herangeht, man kann daraus viel lernen, nicht zuletzt über außergewöhnliche Phänomene wie Nebensonnen und das Zodiakallicht.
Auch vom Layout her überzeugt das Buch; es ist sehr ansprechend aufgemacht. Die Qualität der meisten Bilder beeindruckt, und wenn das ein oder andere auf den ersten Blick nicht so stark wirkt, so erweist sich doch in der Erläuterung dazu, dass es ein schwer zu beobachtendes und wohl noch schwerer zu fotografierendes Ereignis zeigt. Denn letzten Endes geht es in diesem Buch eben doch um mehr oder weniger ungewöhnliche Himmelserscheinungen.
Es macht Freude, dieses Buch zu lesen, und noch mehr Freude, die gewonnenen Anregungen zur Himmelsbeobachtung und Fotografie umzusetzen!