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Dave Lizewski erinnert in seiner Nerdhaftigkeit wirklich an Peter Parker, der als Spiderman Berühmtheit erlangte. Anders als Peter Parker allerdings wird Dave nicht durch einen Spinnenbiss oder sonst ein dramatisches Erlebnis zum Superhelden, er beschließt es einfach. Die Welt braucht Helden – und Dave braucht ein Mittel, um seine Mitschülerin Katie auf sich aufmerksam zu machen. Was läge da näher, als beides zu verbinden? Und so wird aus Dave Kick-Ass. Das Kostüm ist bei eBay schnell bestellt, auch eine Webseite für Hilferufe hat er erstellt, die Bösewichte können kommen. Doch dass diese ihn so sehr überfordern, dass er zunächst im Krankenhaus landet und dann bei einem weiteren Einsatz von Hit Girl und Big Daddy gerettet werden muss – Vater und Tochter auf einem blutigen Rachefeldzug -, hätte er nicht gedacht. Aber so einfach, wie er in die Superheldennummer reingeschlittert ist, kommt er da nicht mehr raus, und so muss er das Beste aus dem machen, was er gelernt hat, um gegen die Gegner, die nun auf ihn aufmerksam geworden sind, bestehen zu können.
"Kick-Ass" wurde 2010 verfilmt. Der Comic bildete fast die exakte Vorlage für diesen Film, sogar einige der Dialoge kann man fast mitlesen. Allerdings ist er gezeichnet etwas extremer als in der Filmversion, Gewalt wird ganz anders dargestellt und auch die Ausdrucksweise ist, wenn keine Rücksicht auf die FSK genommen werden muss, heftiger.
Mark Millar und John Romita beweisen mit diesem Comic, dass sie ein Traumteam sind, das geniale Comics zustande bringt. Hier stimmt alles: Die Geschichte, die mit feiner Ironie sämtliche Superhelden aufs Korn nimmt und mit vielen Anspielungen auf die unterschiedlichen Helden brilliert, ist perfekt entwickelt und umgesetzt. Einziges Manko ist, dass der Comic auf zwei Bände aufgeteilt wurde, so dass mitten in der Geschichte ein Bruch entsteht, wenn man nicht schlauerweise direkt beide Bände zusammen gekauft hat.
Der Leser muss bei diesem Band ohne Extras auskommen, allerdings sind die hochwertige Aufmachung und die detailreichen Zeichnungen, zusammen mit den brillanten Dialogen, durchaus für sich allein genug, ohne zusätzliche Seiten. Wirklich lobenswert ist der überraschend geringe Preis, den man gerne für einen so gut gemachten und erdachten Comic zahlt.
Für jeden, den die Unverwundbarkeit von Batman, Superman und Co. bisher auf die Nerven ging, ist "Kick-Ass" ein absolutes Muss. Hier stellt sich ein Nerd gegen den Rest der Welt, einfach und ehrlich, um einem Mädchen zu imponieren - und muss dann feststellen, dass das ganze Heldentum nicht so einfach ist, denn: Mit Macht kommt Verantwortung, und der muss man gefälligst gerecht werden als selbsternannter Superheld.