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In Deutschland erstmals 1993 publiziert, erfährt "
Die Meisterkartographen"-Trilogie im
Splitter Verlag eine Neuauflage. Der erste Band umfasst die Geschichten "Der Stadtplanet" und "Die Glyphe des Hofnarren". Dabei enthält jeder weitere Comicband ebenfalls zwei Storys um den Kartographen Archim und seinen Begleiter Oliver, die ein abenteuerliches Leben führen.
Der Stadtplanet:Bereits kurz nach seiner Beförderung zum Meisterkartograph wird Archim mit einem wichtigen Auftrag bedacht. Er soll die Hauptstadt der Gilde, Dandalos, verlassen und in Hecyra nach dem verschwundenen Kartographen Gnave suchen. Die Stadt liegt am Rande der kartographierten Welt und wird von einem korrupten Stadtrat und einem undurchsichtigen Sapientist regiert. Archim findet einen Reisegefährten in Oliver und gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach den verschwundenen Plänen Gnaves, die zum letzten Holz der Welt führen.
Die Glyphe des Hofnarren:Erneut erhält Archim einen Auftrag, der ihn von Dandalos wegführt. Im Viertelstaat Agrutone, soll er die Karten aktualisieren und dabei dem Herrscher Aulnois einen Besuch abstatten. Gemeinsam mit Oliver macht er sich auf den Weg und platzt mitten in eine Revolte, die vom ortsansässigen Sapientisten angezettelt wird, hinein. Was folgt ist eine blutige Auseinandersetzung, die von einer geheimen Macht kontrolliert wird.
Es ist ein beeindruckendes Portfolio, auf das
Christophe Arleston zurückblicken kann. "
Morea", "
SinBad" und "Excalibur" sind nur einige der Werke, für die der Franzose die Texte lieferte. Im vorliegenden Comicband verleiht er den Protagonisten so eine einfache Sprache, durchsetzt mit Slang-Ausdrücken, was den chaotischen Zuständen in den Städten Rechnung trägt. Paul Claudel haucht der Handlung durch seine Zeichnungen Leben ein. Die Charaktere sind geprägt von kantigen Linien und überproportionierten Gliedern.
Der typisch französische Stil der 90er: Die Farben sind generell sehr poppig gehalten. Knalliges Rot und dunkles Blau stehen verblichenem Grau und schmutzigem Braun gegenüber. Dabei unterscheiden sich der Stil von
Brigitte Findakly (Geschichte 1) und Sirvent und Morel (Geschichte 2) kaum voneinander.
Mit "Der Stadtplanet" ist ein guter Einstieg in das Universum der "Meisterkartographen" gelungen. Die Story ist spannend und die Jagd nach den verschollenen Aufzeichnungen Gnaves kann überzeugen. Auch die Sapientisten werden als geheimnisvolle Macht im Hintergrund gut eingeführt. "Die Glyphe des Hofnarren" kann im Vergleich jedoch weniger beeindrucken. Zu vorhersehbar ist die Handlung, zu klischeehaft wirken die Gastcharaktere und zu banal ist die Auflösung.
Fazit:
Ein Comicband, der zur Hälfte überzeugt. Eine gelungene Einführung, gefolgt von einer Geschichte, die kaum zu unterhalten versteht. Mit den Sapientisten ist eine übergreifende Handlung eingebettet, die Lust auf die Fortsetzung macht.
Vorschau/Leseprobe auf der Seite des Splitter-Verlags:
Der Stadtplanet & Die Glyphe des Hofnarren