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Hauptfigur der Reihe "Comanche" ist der tapfere Cowboy Red Dust, der anfangs zwar ohne Pferd, aber mit einer flinken Hand durch den Wilden Westen reist. Im siebten Band hängt Red Dust den Sheriff-Stern an den Nagel und verlässt die Stadt Richtung Montana. Er sucht den Wilden Westen, den er von früher kennt. Schon bald gerät er in Gefahr, als er zwei Männer gegen eine Übermacht verteidigt, die sich dummerweise als Ordnungshüter entpuppt. Dann landet er auf der Ranch von Joseph Duncan und seiner Tochter Pat. Trotz des Misstrauen der Beiden darf Red Dust bleiben um für Kost und Logis zu arbeiten. Aber die Kupfer-Kartelle wollen das Land von Duncan erwerben und akzeptieren kein Nein. Duncan wie Red Dust müssen sich ihrer Vergangenheit wie Gegenwart stellen, um eine Zukunft zu haben.
In "Der Mann mit dem Teufelsfinger" ist, wie bei allen Bänden, das Cover hinten als Kunstdruck enthalten. Als Bonus-Material gibt es zudem den zweiten Teil von Gregs Biografie sowie die Kurzgeschichte "Mangelnder Respekt", außerdem ein paar Abbildungen von Originalen der Comic-Ausstellung in Erlangen 2010.
Die Western-Comic-Serie "Comanche" wurde 1969 von Greg (Michel Régnier) und Hermann (Hermann Huppen) für das Comic-Magazin
Tintin kreiert und gilt als Klassiker der Western-Comics. Die deutschen Veröffentlichungen stammen noch aus dem zwanzigsten Jahrhundert und waren auf verschiedene Verlage verteilt; außerdem waren bestimmte Stellen zum Leidwesen der Fans retuschiert. Der Splitter Verlag legt nun eine Collector's Edition der Reihe auf, die zehn Bände umfassen wird. Enthalten sind auch Klassiker wie "Red Dust" oder "Die Wölfe von Wyoming" und eine große Anzahl von Skizzen und Illustrationen, die in Deutschland bisher nicht veröffentlicht wurden, außerdem alle Kurzgeschichten und auch die verloren gegangenen Seiten zu "Roter Himmel über Laramie". Die Collector's Edition wird mit einem hochwertigen Schuber gewürdigt. Jedes Album enthält einen Kunstdruck zum Herausnehmen im Großformat. Alle Kurzgeschichten sind im Original abgedruckt, das heißt, die einzelnen Storys sind klar voneinander abgegrenzt und jeweils mit einer eigenen Übersicht versehen.
"Der Mann mit dem Teufelsfinger" ist etwas weniger actiongeladen als sein Vorgängerband, aber nicht minder spannend. Dass Red Dust die bekannte Umgebung verlässt, gibt Raum für neue Plots und Orte frei. Mit dem Kupferabbau wird es dann sogar historisch, wenn auch das Kupferkartell nich anders wirkt als die klassischen bösen Rinderbarone.
Der zweite Teil der Biografie Gregs ist vor allem für den Fan interessant und enthält auch ein paar Abbildungen. Die Kurzgeschichte "Mangelnder Respekt" ist nur eine Seite lang, aber nett. Die Abbildungen vom Comic-Salon in Erlangen sind wieder eher für Fans interessant.
Wer Western-Comics auch nur ein wenig mag, kommt an "Comanche" einfach nicht vorbei. Die Collector's Edition ist wirklich liebevoll und nobel gemacht und verdient ihren Namen. Auch wer die alten Ausgaben hat, sollte über einen Kauf nachdenken. Inhalt und Aufmachung können selbst Comic-Fans überzeugen, die sich nicht direkt als Western-Fans bezeichnen würden.
Fazit: "Der Mann mit dem Teufelsfinger" ist ein weiterer gelungener Band der
"Comanche"-Reihe. Er bringt ein neues Szenario und verbindet es mit einem klassischen Western-Plot. Für Sammler besteht ohnehin Kaufpflicht, und wem die Reihe bisher gefallen hat, wird auch vom siebten Teil nicht enttäuscht werden.