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Für die FBI-Agentin Heather Wallace gibt es momentan lediglich nur eine Sache, an die sie ständig denken muss. Schon seit einigen Monaten ist sie dem Cross-Country-Killer auf den Fersen. Sein neuestes Opfer hat er in New Orleans getötet. Anfangs ist sich Heather unsicher, ob es tatsächlich eine Verbindung zu ihrem Serienkiller gibt, denn an dem Tatort sind einige Neuerungen, die untypisch sind. Auf der Mauer, vor der das Opfer platziert wurde, steht eine Nachricht, und in die Leiche selbst wurde das Anarchiesymbol eingebrannt. Doch Heather weiß, dass sie hier eine neue Spur gefunden hat und dass der Mörder auf einmal kommuniziert. Und alle Zeichen weisen auf die Diskothek auf der anderen Seite der Mauer hin.
Für die FBI-Agentin ist es eine eindeutige Sache, dass der gewählte Ort kein Zufall ist. Sie beschließt, ihre Ermittlungen auf die Diskothek auszuweiten. Allerdings muss sie bald miterleben, dass diese Szene ein ganz eigenes Universum für sich darstellt. Dante, der junge und charismatische Clubbesitzer, wird von den Besuchern seines Etablissements bewundert, geliebt und angebetet. Hinzu kommt, dass er der Bandleader einer bekannten Gothic-Band ist und somit stets im Rampenlicht steht. Auch die nächsten Opfer stehen mit der Diskothek in Verbindung, dieses mal nicht nur räumlich, denn sie sind enge Bekannte von Dante. Es scheint als würden sich die Ereignisse in den nächsten Tagen immer weiter zuspitzen, als Heather bemerkt, dass nicht allein der Serienkiller ein Problem darstellt. Dante und seine Freunde scheinen nicht nur besessen von Blut und Vampirismus zu sein, sondern sie sind tatsächlich Vampire.
"Nightfall- Schwingen der Nacht" ist von seiner Grundstimmung her ein sehr typischer und passender Vampirroman. Der junge Dante spiegelt die Figur des tragischen Vampirs, der liebt, ehrlich ist und wie ein strahlender Engel durch die Nacht scheint. In seine Welt taucht die Agentin Heather anfangs nur widerwillig ein, da für sie allein ihr Fall zählt. Doch kann sie sich schwer der Anziehungskraft des jungen Vampirs entziehen. Beide bilden so ein ungleiches Duo, um das sich die anderen Geschichten drehen und mit dem sie sich verweben, denn Dantes Vergangenheit und die Taten des Serienkillers hängen eng zusammen.
Adrian Phoenix weiß gekonnt mit den verschiedenen Elementen des Genres um die Vampirwelt herum zu spielen. Für den Leser ist es gut, dass er einerseits durch die Augen der Agentin ganz langsam, Stück für Stück in dieses Paralleluniversum einsteigen kann, aber ebenso auch durch die Gedanken Dantes und seiner Freunde alle Details und Einzelheiten ihrer Beziehungen miterlebt. Statt altbekannter Klischees wird dem Leser hier ein packender Thriller präsentiert, der vor Spannung nur so bebt. Allerdings dürfen Erotik und Sinnlichkeit bei dem gewählten Thema ebenfalls nicht fehlen, was sich auch in der Erzählersprache niederschlägt. Gebannt liest man, wie Dante immer tiefer in den Strudeln seiner vergessenen Vergangenheit versinkt, während Heather versucht, ihren gesuchten Mörder zu fassen und weitere Morde zu verhindern.
Ein spannender und mitreißender Vampirroman, den sogar diejenigen gern lesen werden, die sonst nicht viel mit dem Thema anfangen können.