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Wieso macht die Tomate dick? - Eine provokante Frage, mit der Autor Dr. Ulrich Strunz sein Buch einleitet. Wirft man einen zweiten Blick auf das Cover, sieht man, dass es um das "Aufspüren und Austricksen" von Kohlenhydraten geht - Kohlenhydrate, die neuesten "Mächte des Bösen", wenn es um Ernährungsfragen geht.
Das Buch ist in vier Kapitel aufgeteilt. Kapitel 1 beschäftigt sich mit den Ideen, die hinter der neuen Ernährungsweise stehen, und liefert allerlei Einblicke in den aktuellen Forschungsstand dazu. Kapitel 2 geht dann direkt zur Sache und bietet eine "No-Carb"-Schnupperwoche mit einigen Rezepten für den Einstieg. Kapitel 3 bietet eine einfache Carb-Tabelle, in der viele Lebensmittel durch ein Ampel-Farbsystem nach ihrem Kohlenhydratgehalt bewertet sind. Kapitel 4 enthält dann noch einen Anhang mit einem Sachregister.
Inhaltlich beschäftigt sich "Wieso macht die Tomate dick?" mit den Irrtümern und Mythen zum Thema Kohlenhydrate und versucht etwas Licht in das Dunkel der neusten Ernährungsforschung zu bringen. Der Einstieg ist sehr überzeugend, immerhin versucht man nun auch noch den Menschen in die Ernährungsfrage mit einzubeziehen. Wir waren nun einmal Jäger und Sammler und die Evolution hat den Sprung zum Bauern und Supermarkt-Shopper noch nicht vollzogen.
Eines der zwei großen Statements dieses Buches ist es, dass die Sportmedizin durch ihr Streben nach einem leistungsfähigeren Körper den Ernährungswissenschaften weit voraus ist. Experten aus diesem Bereich wissen, wie wichtig eine optimale Energiezufuhr sein kann und Kohlenhydrate gehören hier nicht mehr zu den bevorzugten Lieferanten.
Bei seinen Erläuterungen geht der Autor auch gesondert darauf ein, dass nicht nur Kohlenhydrate der Feind sind, denn der Körper zaubert daraus nichts anderes als Zucker und der taucht mittlerweile in 1001 Form in der Nahrung auf – vor allem in den unzähligen Fertigprodukten, die unseren hektischen Alltag dominieren.
Doch Autor Ulrich Strunz sorgt schnell dafür, dass einem darauf der Appetit vergeht. Auf Basis von wissenschaftlichen Arbeiten und praktischen Erfahrung wie aus der Krebs- und Diabetesbehandlung versucht er den Teufel auszutreiben. Doch natürlich vergisst er auch nicht zu motivieren und die guten Seiten der neuen Ernährung zu preisen.
Zum Glück lässt der Autor einen nach dieser Gehirnwäsche nicht im Stich – zu allen Informationen bietet dieses Einsteigerbuch auch einige Rezepte und eine sehr einfach gehaltene Essenstabelle, die einem einen Eindruck über gute und schlechte Lebensmittel vermittelt, ein guter Grundstock um seine Ernährung umzustellen.
Gestalterisch wurde sich einer großen Schriftart bedient und mit vielen dekorativen Bildern gearbeitet. Wichtige Informationen sind in einer Infobox unter dem Titel "Schlau macht schlank" zu finden, begleitet von dem Gaststar dieses Buches – der Tomate.
Ob diese Ernährungsumstellung - denn nichts anderes ist der Verzicht auf Kohlenhydrate, auch wenn er bei vielen Lesern zu Anfang durchaus zu etwas wie einer Diät führen kann - wirklich hält, was sie verspricht, und ob sich bald ein neuer Ernährungstrend abzeichnet, mag nur die Zeit zeigen. Aber dieses Buch bietet auf jeden Fall einen aufschlussreichen ersten Einblick und gibt eine Vielzahl von nützlichen Tipps.