Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Gefühl | |
Humor | |
Spannung | |
Die Union Pacific hat ein hehres Ziel: Den Bau einer Eisenbahnstrecke durch den Wilden Westen bis zum Pazifik - genehmigt und gefördert von keinem Geringeren als Präsident Abe Lincoln selbst. Problem dabei ist nur, dass von der entgegengesetzten Richtung eine konkurrierende Eisenbahnfirma dieselbe Strecke baut - und jeder Streckenmeter bares Geld an der Börse verspricht. Verschiedene Geschäftsleute versuchen deshalb, den Bau der Eisenbahn zu verzögern oder zu beschleunigen. Während die Union Pacific als "Mann fürs Grobe" den ehemaligen Kriegshelden Jeff Butler (Joel McCrea) anheuert, der die Arbeiter bei der Stange halten und Probleme aus dem Weg räumen soll, hat der zwielichtige Spielerbaron Sid Campeau (Brian Donlevy) den Auftrag, durch Spiel, leichte Mädchen, Raufereien und Saloon-Schießereien den Bau nachhaltig zu behindern. Ihm zur Seite: Der Tunichgut Dick Allen (Robert Preston), der sein Herz eigentlich auf dem rechten Fleck trägt, sich aber dennoch für Campeu einspannen läßt. Dick und Jeff kennen sich aus alten Tagen. Diesmal stehen die beiden Freunde aber auf verschiedenen Seiten ... und zwischen ihnen obendrein eine Frau, die burschikose Postbotin Mollie Monahan (Barbara Stanwyck).
Kultregisseur Cecil B. DeMille drehte 1939 diesen simpel gestrickten, aber temporeichen und pointierten Eisenbahnwestern. Starke Männer und sich verzehrende Frauen, rebellierende Eisenbahnarbeiter, Indianderangriffe und Pokerspiele im Saloon, schnelle, actionreiche Schießereien und ein konsequent inszenierter Kampf zwischen Gut und Böse ... ganz klar, "Union Pacific" ist ein B-Movie, ohne Tiefe, aber unglaublich gut durchdacht und so spannend, dass er auch heute manchen Actionstreifen in die Tasche steckt. Sieht man von dem etwas zu tumben Helden Jeff Butler ab, den Joel McCrea etwas hölzern und bieder verkörpert, überzeugen Personal und Schauspieler, wobei vor allem der aalglatte Spieler Sid Campeau und sein zweifelnder Handlanger Dick Allen eine gute Figur machen. Aber auch Barbara Stanwyck überzeugt als lebenshungrige, liebende und zugleich kumpelhafte Mollie Monahan, die der Schwerpunkt einer wunderbar klassischen, leichten Dreiecksgeschichte ist.
Fazit: Sehenswerter Eisenbahnwestern, der auch heute noch Spaß macht und zeigt, wie man ein simples Drehbuch perfekt inszeniert und umsetzt.