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Die Landung in der Normandie, der D-Day, ist häufig filmisch verarbeitet worden. Doch das Gelingen dieser Landungsoperation hing wesentlich von den vorbereitenden Operationen in den Tagen davor ab. So mussten bereits am Vortag des 5. Juni 1944 britische und amerikanische Fallschirmspringer in der Normandie landen, um im Hinterland Landezonen für weitere Fallschirmjäger zu markieren. Dies war wichtig, um einen sofortigen deutschen Gegenschlag nach der Landung zu verhindern.
Pathfinders erzählt die Geschichte genau dieser ersten Fallschirmspringer. Im ersten Drittel des 93-minütigen Filmes wird die Situation der Soldaten kurz vor dem Einsatz erzählt. In ruhigen, stark kontrastierenden Großaufnahmen unterhalten sich Soldaten über das Bevorstehende, beruhigen sich gegenseitig, führen sinnstiftende Unterhaltungen oder verdrängen die Anspannung mit Humor. Dann schließlich erzählt der Film den nächtlichen Absprung und das Katz- und Mausspiel mit den Deutschen in der Heckenlandschaft der Normandie. Hierbei wird der Fokus vor allem auf zwei bestimmten Einheiten sowie einige einzelne Soldaten gelegt, deren Ziel es ist, Leuchten und Transmitter an den Deutschen vorbei zu sicheren Landezonen zu bringen und dort zu aktivieren bevor die Landung beginnt.
Der Film wird sowohl auf deutsch als auch auf englisch präsentiert. Außerdem sind der Trailer und eine 50-minütige Dokumentation zu den Fallschirmjägern in der Normandie auf der DVD enthalten. Untertitel gibt es keine.
Pathfinders ist ein recht stiller Kriegsfilm, der ohne große Schlachtszenen auskommt, sondern mehr kleinere Scharmützel, oft nur Zweikampfsituationen, zeigt. Das erste Drittel des Filmes versucht ruhig und bedächtig einen Eindruck vom Innenleben der Soldaten zu vermitteln. Es wirkt durchaus überzeugend, wie verschiedene Charaktere unterschiedlich mit ihrer Anspannung umgehen. Der zweite, ungleich längere Abschnitt des Filmes reiht Kampfszene an Kampfszene, wobei nicht wild geschossen und gemordet wird, sondern sich häufig Feinde gegenüber stehen, die beide vor Angst erstarrt sind. So wird eine Atmosphäre von Jägern und Gejagten vermittelt, in welcher die Protagonisten den Feindkontakt vermeiden wollen und müssen. Das Tempo dieses Filmes ist sehr viel langsamer als das der meisten anderen Kriegsfilme der letzten Jahre.
Eine bedrückende Stimmung soll durch sehr viel Stille - Musik wird nur wenig und sehr leise eingesetzt - ständige Schussgeräusche in der Ferne und Dunkelheit erzeugt werden. Im Ansatz ist der Film im Grunde ein gelungener Antikriegsfilm, der versucht darzustellen, was Krieg für eine psychologische Belastung für Soldaten bedeutet. In letzter Konsequenz wird das aber nicht durchgehalten und die Wirkung kaum erzielt. Das liegt vor allem an zwei Aspekten: Zum einen verhalten sich die Soldaten häufig nicht sehr realistisch, vor allem decken sie sich nicht glaubwürdig, wenn sie unter Beschuss geraten. Zum anderen leidet der Film trotz aller Antikriegs-Atmosphäre an zu viel Heldenverehrung. Die alliierten Soldaten sind trotz ihrer Angst im entscheidenden Augenblick immer wieder mutig, geschickt und auch listig und am Ende ist natürlich auch keiner von ihnen unter dem immensen Druck zusammengebrochen. So entpuppt sich das ganze DVD-Paket als eine Hymne auf den Mut der amerikanischen und britischen Fallschirmspringer. Dies beginnt schon mit dem Text auf der Hülle, der mit dem Begriff "Helden" den Film bewirbt. Die an sich nicht uninteressante Dokumentation schlägt in die selbe Kerbe.
Technisch ist die DVD einwandfrei. Die Bild- und Tonqualität ist sehr gut und das Zusatzmaterial insgesamt gelungen. Eine deutsche Untertitelung des Hauptfilmes, wie dies bei der Dokumentation möglich war, wäre allerdings sinnvoll gewesen, da die deutsche Synchronisation sehr 'sauber' ist und die Atmosphäre des Filmes dadurch etwas verloren geht.
Insgesamt bleibt 'Pathfinders' ein passabler Zweite-Weltkriegsfilm, der aber leider zu sehr daran leidet, Soldaten in typischer Hollywood-Manier zu Helden zu stilisieren. Filmisch ist er aber im Vergleich zu vielen anderen Werken dieser Art durchaus ansehnlich und daher für Interessierte an diesem Filmgenre durchaus empfehlenswert.