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 Hasta la victoria!, Band 1: Kuba 1957

Serie: Hasta la victoria!, Band 1
Autoren: Stefano Casini
Illustratoren: Stefano Casini
Übersetzer: Uwe Löhmann
Verlag: MOSAIK Steinchen für Steinchen

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Eigentlich will Nero Macanti nur ausspannen. Da kommt ihm Havanna gerade recht. Unter Diktator Batista ist die Stadt zu einem besseren Freudenhaus für die Amerikaner verkommen. Hollywood-Stars flanieren durch das kubanische Las Vegas, ein Formel1-Rennen soll für internationales Renommee sorgen.
Doch hinter der gleißenden, glitzernden Fassade zeigen sich hässliche Flecken. Selbst Nero, politisch desinteressiert, muss feststellen, dass in Kuba Armut und blanke Not herrschen. Analphabetentum und Versorgungsengpässe auf dem Land und eine allmächtige Geheimpolizei sorgen für eine brandgefährliche Stimmung. Revolutionäre, angeführt von Fidel Castro, versuchen die Lage weiter zu destabilisieren. Sie planen sogar die Entführung von Manuel Fangio, einem der weltbesten Rennfahrer.
Gegen seinen Willen wird Nero Macanti immer tiefer in die Ereignisse hineingezogen. Und nicht nur die Geheimpolizei beginnt sich für ihn zu interessieren.

Der erste Band der Mini-Serie über die kubanische Revolution beschäftigt sich mit den Vorgängen zwei Jahre zuvor. In einer Mischung aus historischen Fakten (Fangio wurde tatsächlich entführt, Vidal und Batista, verschiedene Mafia-Bosse aus New York und Chicago, die Geheimpolizei …) und fiktiven Personen und Ereignissen versucht Autor, Illustrator und Kolorist Stefano Casini, sich diesem Land und seinen Menschen zu nähern.
Ihm gelingt es in detailreichen Zeichnungen das damalige Havanna vor dem inneren Auge des Betrachters entstehen zu lassen und die Stimmung deutlich zu machen, die schließlich zu einer Revolution führte. Dabei sind es gerade die fast nebensächlichen Ereignisse, die der fiktive Seemann Macanti quasi als unparteiischer Beobachter miterlebt, die überzeugen. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie Armut, Unterdrückung, Willkür und die immer exzessiver betriebene Ausbeutung der Bevölkerung den Nährboden bildeten, der schließlich zum Sturz Batistas führte.

Ein wenig fallen jedoch die Zeichnungen von Casini hinter dem brillanten Szenario zurück. Seine weißen, grob gezeichneten Gesichter überzeugen nicht und Gestik wie Mimik ähneln eher einem Holzschnitt denn einer lebendigen Szenerie. Wären nicht die beeindruckenden Stadtansichten, die vielen atmosphärisch stimmigen Details, der Zeichenstil müsste als Manko dieses Auftaktbandes gelten.

Doch kaum ein Leser wird nicht wissen wollen, wie Casini die weiteren Ereignisse in "Kubanischer Mambo" fortzuführen gedenkt. Man darf nach diesem interessanten und insgesamt gelungenen Auftakt gespannt sein, wenn Fidel Castro und Che Guevara die Bühne betreten.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 23. Oktober 2010 | ISBN: 9783941815537 | Originaltitel: Hasta la victoria! - Cuba 1957 | Preis: 15,95 Euro | 63 Seiten | Sprache: Deutsch

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