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Bereits seit 2001 erscheint im
Schüren Verlag jedes Jahr ein Band zum vorausgegangenen Filmjahr, welches auf den Filmbesprechungen der Zeitschrift "Film-Dienst" basiert. Diese Bände gelten als Ergänzung zum zehnbändigen Hauptwerk, welches 1987 im
Rowohlt Verlag (Neuauflage: 1995) erschienen ist und 2002 vom Verlag
Zweitausendeins in einer aktualisierten Neufassung herausgegeben wurde.
Im "Lexikon des internationalen Films" zum Filmjahr 2011 ist der Hauptbestandteil wie bereits in den früheren Bänden die Lexikoneinträge zu allen Filmen, welche in diesem Fall 2011 im Kino oder Fernsehen erstmals gezeigt wurden. Ergänzt werden diese durch Filme, welche 2011 in einer DVD- bzw. Blu-Ray-Fassung erschienen sind. Zu jedem Film finden sich eine kurze Inhaltszusammenfassung sowie detaillierte Angaben zum Film wie beispielsweise das Produktionsland, die Laufzeit oder die Namen der an der Produktion beteiligten Personen (Regisseur, Hauptdarsteller, Produzent, Drehbuchautor etc.). Ergänzt wird dieser lexikalische Teil durch eine kurze Chronik des Filmjahres sowie die Nennung der Gewinner diverser Filmpreise. Weiterhin enthält die diesjährige Ausgabe einen Themenschwerpunkt zum Kinderfilm, in welchem Artikel aus den Zeitschriften "epd Film", "FILM-DIENST" sowie "Kinder- und Jugendfilm" abgedruckt sind, die sich mit der Thematik einer Stärkung des Kinderfilms beschäftigen. Zusätzlich enthält dieser thematische Sonderteil einen Überblick über wichtige Kinderfilme des Jahres, welche ähnlich wie im Hauptteil des Lexikons kurz annotiert werden. Nicht zuletzt erhält jeder Käufer ein Jahr lang kostenlos Zugriff auf die Online-Filmdatenbank des "FILM-DIENSTES", so dass auch die Kurzkritiken und Hintergrundinformationen der Filme vergangener Jahre verfügbar sind.
Um sich in der Vielzahl der aufgeführten Filme zurechtzufinden, bieten vor allem die mit Sternen gekennzeichneten Bewertungen einzelner Filme ("sehenswert", "diskussionswert", "Kinotipp") eine klare qualitative Orientierung. Zudem finden sich bei einzelnen DVD- bzw. Blu-Ray-Ausgaben aufschlussreiche Hinweise auf besondere Extras. Auch die im hinteren Teil abgedruckten DVD- und Blu-Ray-Empfehlungen sind in diesem Zusammenhang unbedingt zu erwähnen, da diese Informationen zu herausragenden Editionen des Filmjahres liefern und so manchen Filmschatz ins Gedächtnis rufen. Gerade bei den Kinderfilmtipps, aber auch bei den Filmen des Lexikons ist vor allem die Angabe einer Altersempfehlung, welche sich nicht selten von der Angabe der FSK unterscheidet, hilfreich. Gelungen ist weiterhin, dass bei der Auflistung der Festivalgewinner die Begründungen der Jury abgedruckt sind, so dass der Leser einen Eindruck von der besonderen Qualität des jeweiligen Gewinnerfilms erhält.
Problematisch ist hingegen, dass im Lexikonteil einzelne Filme von der Redaktion nicht gesichtet wurden, wodurch der unabhängige Blick auf die Filme etwas eingeschränkt bleibt, da die Informationen auf Archivmaterial bzw. Programminformationen der Fernsehanstalten beruhen. Zudem wäre es wünschenswert gewesen, das Genre der einzelnen Filme in einer eigenen Kategorie am Ende der jeweiligen Filmbesprechung separat aufzuführen, um die Orientierung etwas zu erleichtern. Denn die Nennung des Genres innerhalb der Kurzzusammenfassung bleibt hier für den Benutzer etwas umständlich.
Insgesamt bleibt aber festzuhalten, dass das Lexikon durch seine ungeheure Informations- und Detailfülle besticht, was das Buch zu einem einzigartigen Kompendium des Filmjahres macht, welches in keinem Bücherschrank eines Filmliebhabers fehlen sollte.