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 Es war einmal ein Krieg


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Anfang der 1940er Jahre, Dänemark ist vom Deutschen Reich besetzt. Zwar gibt es keine großen Angriffe und Kriegshandlungen, aber die ständige Angst vor Bombardierung und Krieg versetzt die Kopenhagener Bevölkerung in einen steten Angstzustand.

Vor diesem Hintergrund erzählt der dänische Film "Es war einmal ein Krieg" die Geschichte des 15-jährigen Tim. Zusammen mit seinem besten Freund und seinen Mitschülern erlebt er das besetzte Kopenhagen. Ständig treffen sie auf Militär, schließlich zieht es auch in die Schule ein, weil es Platz für seine Truppen braucht. Gleichzeitig erlebt Tim Nächte in Kellern aus Furcht vor Bombardierungen und die überängstlichen Sorgen der Eltern, die verhindern, dass er und seine Schwestern unbeschwert ihre Jugend ausleben können.

Doch viel wichtiger sind Tims Sehnsüchte nach Abenteuer und nach einer Frau. Er ist verliebt in die beste Freundin seiner älteren Schwester. Er versucht sich ihr unbeholfen zu nähern, doch ist keine Konkurrenz für den Freund seines Schwarms. In Träumen malt er sich aus, sie zu erobern und dabei zu helfen, die Deutschen zu vertreiben.

Neben dem 88-minütigen Hauptfilm befindet sich eine deutsche Wochenschau in voller Länge auf der DVD. Eine halbe Stunde Nazi-Propaganda erzählt davon wie gut der Rußland-Feldzug laufen soll.

"Es war einmal ein Krieg" ist Kriegsfilm ohne Krieg. Der Krieg ist weit weg, aber doch stets präsent, vermittelt durch Truppenpräsenz und ständige Furcht. Es wird nicht von den Gräueln des Krieges berichtet, sondern davon, wie sehr er durch seine psychologische Wirkung auf das Leben der Menschen, auf Familien und Jugendliche, Einfluss nimmt - nämlich gleichermaßen einschränkend wie faszinierend.

Tim und seine Schwestern wünschen sich, wie alle Jugendlichen, mehr Freiraum, doch die elterliche Fürsorge schränkt im Krieg die Freiräume weiter ein. Gleichzeitig sind die Jungen fasziniert von Waffen und von den abenteuerlichen Fantasien, die sie vom Krieg haben. Die Schauspieler sind sehr glaubwürdig darin, genau diese Aspekte zu transportieren. Sie, insbesondere Tim, fühlen sich eingeengt und doch angezogen von derselben Sache, vom Krieg.

Außer in den Träumen Tims finden keine Kämpfe oder Liebesszenen statt. Der Film ist weitgehend ein recht braver Film, um die Probleme von Jugendlichen, die in Kriegszeiten nicht sehr viel anders sind als im Frieden. Unabhängigkeit, erste Liebe, Selbstfindung, das sind die Motive des Filmes. Daher ist er letztlich kein Film für Kriegsfilm-Begeisterte.

Das Zusatzmaterial ist zwar etwas frei gewählt, aber durchaus spannend. Die Original-Wochenschau zur Operation Barbarossa vermittelt einiges von der gängigen Nazi-Propaganda. Ansonsten gibt es kein Zusatzmaterial und auch nur die deutsche Tonspur. Die dänische Spur und deutsche Untertitel wären noch schön gewesen, weil die deutsche Synchronisation stellenweise recht spröde ist. Die Bild- und Tonqualität sind größtenteils in Ordnung. Leider ist an einigen Stellen die Filmrolle nicht komplett gewesen, weswegen wohl einige Szenen fehlen und der Film spürbare Sprünge macht.

Dennoch ist der Film empfehlenswert, er dürfte zwar für actionorientierte Kriegsfilmfans zu langweilig sein, aber es ist ein durchaus überzeugendes Jugendrama. Wer das Tempo und die Dramaturgie älterer Filme schätzt, kann auch mit diesem Film einiges anfangen.

Andreas Schmidt



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 9120027348600 | Erschienen: 24. Februar 2012 | FSK: 16 | Laufzeit: 88 Minuten | Originaltitel: Der var engang en krig | Preis: 4,95 Euro | Sprache: Deutsch

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