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Von ihren Familien in Osteuropa geraubt, um dem römischen Imperium zu dienen, werden viele Söhne zum Dienst im römischen Heer zwangsrekrutiert. Jahre später finden sich einige dieser Jungen in Britannien wieder, zu erwachsenen und erfahrenen Kriegern herangereift.
Arthur ist der Heerführer dieser Krieger; seine Wurzeln sind gleichwohl römischen als auch britannischen Ursprungs, aber seine Heimat ist Rom, wohin er endlich zurückkehren will, denn nun ist die Militärzeit abgedient, und er und seine Männer möchten den wohlverdienten und hart erkämpften Weg nach Hause antreten.
Jedoch werden sie am Fortgang gehindert. Ein letzter Auftrag erwartet sie, der zwischen ihnen und ihrer Freiheit steht: Sie sollen eine römische Adelsfamilie aus dem Norden Britanniens nach Süden eskortieren, denn der Sohn dieser Familie soll einst als Papst das Oberhaupt der Kirche werden. Diese Aufgabe stellt sich als selbstmörderisch heraus; die Sachsen fallen nämlich in Britannien ein und hinterlassen überall nur Tod und Verwüstung.
Auf der Reise zu dieser römischen Familie müssen sich Arthur und seine Krieger zunächst jedoch mit den Pikten auseinandersetzen, einem Volk, das in den Wäldern Britanniens lebt und weder von den Römern noch von den Sachsen unterworfen werden will. Deren Anführer Merlin lässt Arthur jedoch passieren, denn er sieht in ihm nicht den Römer, sondern das britannische Blut in seinen Adern.
Tatsächlich kann Arthur sich dafür revanchieren, denn auf dem Gut der Adelsfamilie angekommen, rettet er die schöne Guinevere, eine Tochter der Pikten, aus der Gefangenschaft. Arthur und seine Männer brechen mitsamt der Familie, Guinevere und der Dienerschaft auf, Richtung Süden. Doch die barbarischen Sachsen kommen immer näher - es scheint nur eine Frage der Zeit bis zur alles entscheidenden Schlacht.
Regisseur Antoine Fuqua hatte den sicherlich lobenswerten Vorsatz, historisch korrekt zu bleiben, als er sich daranmachte, "King Arthur" zu drehen. Um dies zu erreichen, entzog er der Geschichte sämtliche damit verbundenen Mythen und zeigt nun die teilweise historisch belegten Fakten. Der Versuch, möglichst authentisch zu bleiben, gelingt im Grunde - und das, was die Arthur-Sage ausmacht, bleibt auf der Strecke. Magie und Mysterium müssen weichen zu Gunsten blutiger Kämpfe und tapferer, aber nüchterner Krieger. Das mag dem Bild der damaligen Zeit entsprechen und weiß auch zu unterhalten.
Die Darsteller sind durchwachsen ausgesucht worden. Clive Owen hat eine gute Ausstrahlung und überzeugt in der Rolle eines beliebigen Kriegers. Doch um eine Figur wie Arthur zu spielen, fehlt es ihm an Präsenz und vielleicht auch an Wahrhaftigkeit. Das letzte Quäntchen zu dem integren Heerführer fehlt einfach. Keira Knightley als Guinevere macht das Beste aus ihrer Rolle, die reichlich grotesk und mitunter lächerlich auf den Zuschauer wirken mag, denn sie erscheint als britannische Amazone deplaziert. Derweil sind die Krieger um Owen größtenteils ansprechend und wecken die Sympathien, wenn auch große Namen wie Tristan, Lancelot oder Gawain mehr als Aufhänger verwendet werden, da den Rittern kaum Spielraum zur Verfügung gestellt wird. Zu erwähnen bleibt auch Til Schweiger, der als Sohn des Sachsenkönigs einen ganz passablen Auftritt hat und überraschend passend in seiner Rüstung wirkt.
Allerdings muss nun auch ein großes Aber folgen: So anerkennenswert es ist, die historische Figur des sagenumwobenen Kriegers Arthur, seine Ritter und die damalige Zeit darzustellen, bleibt doch sämtlicher Reiz, den die Mythen ausgestrahlt haben, zurück. Aus dem unergründlichen Magier beziehungsweise Druiden Merlin wird ein seltsamer Bewohner des Waldes, die edlen Ritter der Tafelrunde sind abgestumpfte, unheroische Krieger, die Dame Guinevere zeigt sich als kampfeslustige Wilde. All die interessanten Aspekte, die man aus anderen Filmen und Büchern kennt, die sich bereits mit den Legenden um den britannischen König Arthur - der im Film ein einfacher Heerführer ist - befasst haben, werden weggelassen, um imposante Schlachtenbilder zu zeigen. Nicht einmal die dramatische Liebe zwischen Guinevere und Arthurs erstem Ritter, Lancelot, findet Erwähnung. Action ist reichlich vorhanden und die Kämpfe wissen zu gefallen, wenn sie auch manchmal unübersichtlich sind. Aber die Schlachten sollten nicht die eigentliche Geschichte überlagern, die Action sollte nicht über eine schwache Handlung hinwegtäuschen. Denn so ist aus dem angepeilten Ziel Historienepos ein Actionfilm mit höchstens historischen Zügen geworden.
Hätte Fuqua den Anspruch erhoben, ein annähernd authentisches - wenn auch actionreiches - Bild der damaligen Zeit aufzuzeigen, so wäre ihm das einigermaßen gelungen. Doch als Verfilmung der Person Arthurs ist das vorliegende Werk bestenfalls Durchschnitt. Wenigstens hinterlässt der Directors Cut der vorliegenden Version einen besseren Eindruck als die Kinoversion.
Specials der DVD:
- Umfangreiches Making of
- Alternatives Ende mit Audiokommentar des Regisseurs
- Fotogalerie