Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
TKKG haben von der Schule aus eine Projektwoche im Stadtwald und wollen dort etwas über die heimische Tier- und Pflanzenwelt lernen. Während einer Erkundungstour glaubt Klößchen seinen Augen nicht, denn auf der Lichtung meint er einen Wolf gesehen zu haben. Ein Wolf, im Stadtpark der Millionenstadt? Aufgeregt berichten die vier Freunde von ihrer Beobachtung, doch so recht wird den Schülern nicht geglaubt. Als dann Wolfspuren auf dem Waldboden gefunden werden, beginnt eine Jagd - TKKG wollen das Tier retten, ihre Gegenspieler es töten. Können TKKG die Wölfin Roxy retten?
Über weite Strecken quält die Handlung den Hörer in "Die Spur der Wölfin", der 177. Folge von TKKG, mit Langeweile, denn von dem ursprünglichen Charme der Serie ist hier nichts mehr zu spüren. Nach dem Tod von Stefan Wolf fielen die (meist schwachen) Buchvorlagen in den Hintergrund und die vier Freunde bekamen eine Generalüberholung. Es gibt zwar keine Gangsterdialoge mehr, Personen werden weniger über ihr Aussehen klassifiziert und teilweise haben TKKG sogar wieder ermittelt, aber gleichwohl fehlt auch die Spannung. Von Beginn an zieht sich die Handlung erheblich in die Länge und befördert den Hörer in den (tiefen) Stadtwald und das war es dann erst einmal.
Erst im späteren Verlauf wird aus der Geschichte wirklich ein "Fall", fast zumindest. TKKG fragen ein wenig herum und bekommen - dank eines Zufalls - die Wahrheit präsentiert. Das eingeleitete Ende ist dabei, wie so oft, auf Biegen und Brechen in die Geschichte geschoben worden und das geht spürbar zu Lasten der Unterhaltung.
Zumindest die Sprecher überzeugen mit einer konstanten Leistung. Rhea Harder hat sich als Gaby mittlerweile sehr gut eingelebt und bietet eine angenehme Vorstellung. Stark ist auch der Auftritt von Christine Pappert, die als Elly Eichbaum die Suche nach der Wölfin unterstützt. Zuletzt sei noch der verstorbene Edgar Bessen (Februar 2012) zu erwähnen, der seit 1985 (!) Kommissar Glockner seine Stimme lieh - danke für die Hingabe an diese Serie über diesen Zeitraum!
Ärgerlich ist bei der Größe und den Möglichkeiten von Europa das strikte Wiederbenutzen von Klängen und Effekten. Natürlich, in gewissen Mengen ist das vollkommen in Ordnung und erhöht auch den Wiedererkennungswert, aber das "schräge Pfeifen" beim Szenenwechsel ist bereits in Rocky Beach zu oft verwendet worden und passt auch eher in eine unheimliche Storyline und nicht in den Wald, in dem ein (harmloser) Wolf auftaucht.
Toll ist die Veränderung innerhalb des Booklets. Passend zum Fall führen TKKG ein "Interview" mit Frau Eichbaum, der Wolfs-Expertin aus dem Hörspiel rund um den Wolf in deutschen Wäldern. Er wird kindgerecht erklärt und berichtet, was ein Wolf kann, wie die Tiere leben und warum Wölfe für Menschen kaum eine Gefahr darstellen. Abgerundet mit einem Kurzsteckbrief des Europäischen Wolfes, ist dies wohl das beste TKKG-Booklet seit Jahren. Verspielt und informativ - sehr zu befürworten.
Kurzum: TKKG stehen im Wald und entdecken einen Wolf, dem die Menschen wortwörtlich an den Pelz wollen. Eine nette Idee versinkt in einer langatmigen Ausführung, die wenig Raum für Unterhaltung lässt und den Hörer zum Ende hin mit einer merkwürdigen Auflösung überrumpelt. Bleibt festzuhalten, dass die informative Ausrichtung des Booklets wohl mit Abstand das beste an der Folge ist.
Eine Hörprobe ist auf der Website von Europa zu finden.