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Viele Wimmelbildspiele haben praktisch gar keine Hintergrundstory oder nur eine Art Pseudohandlung, in die dann mehr oder weniger gelungene Wimmelszenen, Minispiele und ein Adventure-Part eingebettet sind. Die Midnight Mysteries setzen demgegenüber auf relativ ausgeklügelte Stories, die lose auf bekannten Fakten basieren und bekannte historische, meistens geheimnisumrankte Persönlichkeiten in den Mittelpunkt rücken. So konnte der Spieler schon auf den Spuren von Mark Twain, Nathaniel Hawthorne oder Edgar Allan Poe wandeln. Im neusten Teil der Reihe, betitelt "Haunted Houdini", dreht sich alles um den berühmten Bühnenmagier Harry Houdini, eigentlich als Erik Weisz geboren. Über Houdini ist zwar allgemein bekannt, dass er ein brillanter Entfesselungskünstler war, weitere Details aus seinem Leben dürften aber weniger geläufig sein. In "Haunted Houdini" gibt es nun einige spannende und mysteriöse Fakten rund um Houdinis Leben und Tod - alles verpackt ein unterhaltsames und teils gruseliges Wimmelbild-Abenteuer!
Houdinis Ableben: Mord oder ein Unfall? Finde es heraus! Erneut wird der mutige Spieler von den Geistern längst verstorbener Menschen heimgesucht und aufgefordert, das Rätsel um das Ableben von Houdini zu lüften. Doch die Umstände von Houdinis Tod sind im Spiel höchst mysteriös - wurde der Illusionist von Neidern ermordet oder war sein Tod einfach nur ein Unfall? Tatsächlich trug es sich wohl so zu, dass Houdini, der stets damit geprahlt hatte, durch seine Körperspannung jeden Schlag in den Magen abwehren zu können, genau durch einen ebensolchen Schlag getötet wurde. Der Zauberer litt an einer Blinddarmentzündung und ein unerwarteter Hieb in die Magengrube, ausgeführt von einem Studenten namens Jocelyn Gordon Whitehead, führte zu einer tödlichen Bauchfellentzündung - letztendlich eine banale, wenngleich tragische und skurrile Art zu sterben; Houdini war damals erst 52 Jahre alt. Im Spiel erhält man unter anderem die Aufgabe, den sterbenden Houdini ins Krankenhaus zu bringen und dort die nötigen medizinischen Gerätschaften zusammenzusuchen und am richtigen Platz unterzubringen.
Eine Reise durch das Leben des BühnenmagiersAuch andere Stationen aus dem Leben des Entfesselungskünstlers sind geschickt und unterhaltsam in das Spiel eingewoben worden: Der Spieler trifft unter anderem auf Arthur Conan Doyle, Schöpfer so berühmter Werke wie Sherlock Holmes oder Die vergessene Welt. Doyle war zeitlebens ein begeisterter Anhänger des damals sehr modischen Spiritismus und glaubte fest daran, dass Houdini tatsächlich magische Fähigkeiten besaß. Houdini hingegen war ein entschlossener Gegner der Spiritisten, der stets versuchte, ihre angeblichen Fähigkeiten - zum Beispiel die, mit Toten zu kommunizieren - als Schwindel zu entlarven. Im Spiel trifft man daher auf verschiedene Medien, die Houdini Zeit seines Lebens begegneten, nimmt an Séancen teil, lässt sich Tarot-Karten legen oder lernt selbst den einen oder anderen Kartentrick. Neben den immer wieder auftauchenden Wimmelbild-Szenen gibt es eine Reihe thematisch passender Minispiele zu meistern - etwa mit einem Dietrich ein Schloss knacken (Houdini entwickelte selbst mehrere Dietriche) oder sich aus einer fest verschlossenen Kiste befreien.
Dabei ist man zum Glück nicht völlig auf sich allein gestellt - in allen Szenen können Raben eingesammelt werden; diese fungieren dann als Tippgeber. Ebenfalls einzusammeln sind Kleeblätter, die sich in den zahlreichen Wimmelbildern und der gesamten Umgebung verbergen - hat man mindestens 40 Kleeblätter angeklickt (insgesamt gibt es 70), so wird ein endloser Wimmelbild-Modus freigeschaltet.
Lange Spielzeit, liebevolle GrafikGrafisch ist "Haunted Houdini" toll gemacht - wie auch die anderen Teile der Midnight Mysteries -, mit sehr schönen, detaillierten Wimmelbildern und einer aufwändig gestalteten, teils gruseligen Umgebung, die genau die Atmosphäre einfängt, die zurzeit von Houdinis Leben geherrscht haben könnte. Auch die lange Spielzeit von rund fünf Stunden überzeugt auf ganzer Linie.
Fazit: Ein spannendes und unterhaltsames Wimmelbildspiel mit einer ausgeklügelten Hintergrund-Story, die sich auf wahre Fakten aus Houdinis Leben stützt, sich aber natürlich auch viel Freiheit nimmt, mystische und gruselige fiktive Dinge einzubinden.