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Während eines wütenden Sturms gelingt es Ruffy und seiner Crew buchstäblich in letzter Sekunde, eine Schatztruhe von einem sinkenden Schiff zu retten. Doch die Freude der Strohhutpiraten währt nur kurz, denn anstelle von Gold und Juwelen finden sie eine alte Frau namens Roba in der Truhe. Nami will die Alte schon über Bord werfen, als diese den Piraten ein Geschäft vorschlägt: Wenn die Strohhutbande Roba unbeschadet nach Mecha Island bringt, erzählt sie ihnen Details über einen legendären Schatz: die goldene Krone des Königs der Meere. Doch kaum auf Mecha Island angekommen, häufen sich auch schon die Probleme: Die Suche nach der Krone wird durch ein kniffliges Rätsel erschwert. Und auch Lord Ratchet, das maschinenverrückte Erfindergenie von Mecha Island, ist hinter dem Schatz her. Unerwartet bietet er der Strohhutbande die Zusammenarbeit bei der Schatzsuche an. Doch ist ihm zu trauen?
Wellen der Freude hat das sechste
Leinwandabenteuer der Strohhutbande nicht gerade ausgelöst, stattdessen stieß
"Baron Omatsuri und die geheimnisvolle Insel" bei vielen Fans von Eiichiro Odas kultigen Anime-Freibeutern auf Ablehnung: So entfremdete sich die Handlung stellenweise vom Original und nahm gegen Ende regelrecht Züge eines Horroranimes an. Den eigentlichen Streitpunkt aber stellte der neue Zeichenstil dar, der Monkey D. Ruffy und die anderen in mehreren Szenen beinahe wie detailarme Karikaturen ihrer selbst wirken ließ. So entschieden sich die verantwortlichen Produzenten, den siebenten Kinoableger wieder in vertrauten Gewässern spielen zu lassen, und engagierten für "Karakuri shiro no Mecha Kyohei" mit Regisseur Kônosuke Uda niemand Geringeren als jenen Mann, der die Anime-Serie bereits erfolgreich auf Kurs gebracht und mit
"Das Dead End Rennen" ferner das bislang beste Kinoabenteuer um Ruffys schräge Mannschaft inszeniert hat.
Eine gute Wahl, denn "Schloss Karakuris Metall-Soldaten" – so der deutsche Titel – steht dem Original angenehm nahe und macht das merkwürdige Flair des Vorgängers vergessen. Das beginnt mit dem sympathischen Zeichenstil, den viele Fans im sechsten Kinoableger vermisst haben und der den Humor des vorliegenden Films gut unterstreicht, und setzt sich im gelungenen Drehbuch fort: Die Story ist spannend und ideenreich gestaltet, die Gags sind gut gesetzt und an witzigen Sprüchen mangelt es dem Film ebenso wenig wie an Actionszenen und dynamischen Fights – wobei diese erst in der zweiten Hälfte den Ton angeben. Dazwischen leben die Strohhutpiraten ihre altbekannten und liebenswerten Macken aus, besonders Ruffys kindische Naivität und Lysops aufschneiderisches Gehabe zaubern dem Fan gerne mal ein Grinsen ins Gesicht.
Udas Mitarbeit am mittlerweile siebenten Leinwandabenteuer der Strohhutbande macht sich in der Tat positiv bemerkbar, denn ähnlich wie in
"Das Dead End Rennen" bemüht sich der Regisseur, das Geschehen möglichst reibungslos in Odas Freibeuter-Universum einzubauen und Bezüge zu Ruffys Welt und zur offiziellen Timeline des Animes herzustellen. In der Folge erscheint der Film nicht wie ein Filler, der zwischen zwei Episoden eingeschoben worden ist und der irgendwie in der Luft hängt, sondern entpuppt sich als durchaus eigenständiges Abenteuer, an dem die Fans ihre Freude haben werden. Merkwürdig muten hingegen die Oberweiten von Nami und Robin an, die aussehen, als hätte sich der Film mittels Product Placement für Silikonimplantate finanziert. Dass Namis Brüste dabei gerne mal in Schwingung versetzt werden, ist gewiss rein zufällig und hat nicht das Geringste mit Fanservice zu tun …
Ein paar Worte zur Blu-ray Disc: Das AVC-kodierte Bild liegt in 16:9 Vollbild vor und punktet mit knackigen Farben und guter Detailschärfe. Zwar lässt sich an ein, zwei Stellen leichte Stufenbildung an den Linien der Figuren erkennen, das ist aber vernachlässigbar, sodass "Schloss Karakuris Metall-Soldaten" mit der bislang besten Blu-ray-Veröffentlichung unter den
"One Piece"-Filmen aufwartet. Sowohl der deutsche wie auch der Originalton liegen jeweils in DTS-HD MA 5.1 und in Dolby Digital 2.0 vor, wobei sich der HD-Ton deutlich dynamischer präsentiert. Ärgerlich: Während des laufenden Films kann man weder die Tonspur wechseln noch die deutschen Untertitel zu- oder ausschalten; hierfür muss man den Film abbrechen und ins Hauptmenü zurückkehren. Das Bonusmaterial fällt einmal mehr dürftig aus: Trailershow, Filmcredits, Wendecover – das war's auch schon.
Fazit:
Spaßig, actiongeladen, kurzweilig – so präsentiert sich "Schloss Karakuris Metall-Soldaten". Und auch wenn es nicht ganz an den vierten Kinofilm heranreicht, so gehört es neben
"Das Dead End Rennen" und
"Der Fluch des heiligen Schwerts" doch zu den besten Abenteuern, die Ruffy und seine Crew bislang auf der Leinwand bestritten haben.