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Im September 2011 war es wieder einmal soweit. Das Krimifestival „Tatort Eifel“ öffnete seine Tore, um 10 Tage lang der Krimi-, Film- und Fernsehszene ein Podium zu bieten und Krimi-Begeisterte aus ganz Deutschland mörderisch gut zu unterhalten. Ein zweijährlich stattfindendes Event, dessen eigentlicher Höhepunkt der ausgeschriebene Kurzkrimiwettbewerb für Nachwuchsautoren ist. Von über 200 eingereichten Beiträgen wurden die sechs Besten vorgestellt, um aus ihnen drei Gewinner zu küren. Um aber allen Krimi-Liebhabern die Möglichkeit zu bieten, in den Genuss der sorgsam inszenierten Verbrechen zu kommen, wurden alle sechs nominierten Kurzgeschichten in der Krimi-Anthologie "Tatort Eifel 3" des KBV Verlages veröffentlicht.
Oster in der Eifel. Was liegt da näher, als auf dem Fahrrad die zauberhafte Gegen zu bereisen und mit ausreichend Verpflegung und guter Laune im Gepäck, die Ruhe und Abgeschiedenheit in vollen Zügen zu genießen. Ein Vergnügen, das in den Kauf eines Holzhäuschens mündet, wo nachts schauderhafte Dinge geschehen und Wände Schreckliches verbergen.
Nicht minder frevelhaft, aber viel subtiler geht es unweit der Stadt Nideggen zu, wo ein Regieassistent das Ableben seines verhassten Nebenbuhlers plant. Ein Vorhaben, das eine unerwartete Wendung nimmt und anstatt ein Leben lang in Glück zu schwelgen, wird der verliebte Narr ein unzufriedener Knecht. Allerdings, und das sei der Vollständigkeit halber erwähnt, wird sein Tyrann ein anderer.
Zwei originelle Geschichten, die zu Recht den zweiten und dritten Platz belegten, während eine Zahnfee genug Potential besaß, den Sieg davon zu tragen. Aber nicht nur die drei prämierten Kurzkrimis wissen zu überzeugen. Auch frevlerische Ideen altbekannter Autoren sorgen für spannende Momente und ungewöhnliche Verbrechen, die mit einem Augenzwinkern genossen werden sollten. So gibt es im Krimihotel von Marita und Jürgen Alberts nicht nur plötzlich eine echte Leiche, während Carsten Sebastian Henn liebestoller Ziegenbauer Probleme hat, seine bluttriefenden Hinterlassenschaften angemessen zu verstecken.
Insgesamt sind es 22 in der Eifel spielende Kurzkrimis, die den Leser abwechslungsreich unterhalten und neben gut erdachten Verbrechen, interessante Einblicke in den Wilden Westen Deutschlands bieten. Und hat der Leser bisher immer geglaubt, eine so idyllisch liegende Gegend wird von Mord und Totschlag verschont, der wird hier eines Besseren belehrt. Denn auch ein braver Ehemann oder eine kurzzeitige Geliebte können morden, wenn es um wichtige Dinge geht.
Fazit:
"Tatort Eifel 3" ist eine Sammlung gut gewählter Kriminalgeschichten, die vielseitig, humorvoll und unterhaltsam in Erscheinung tritt und für jeden Geschmack etwas bereithält.