Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Nach einer Studie von ARD und ZDF sind im Jahr 2012 immer noch 17 Millionen Deutsche sogenannte Nonliner, die das Internet überhaupt nicht nutzen. Den größten Anteil an dieser Gruppe bilden Senioren. Genau für diese Gruppe hat Marsha Collier nun das Buch "Facebook für Senioren" geschrieben, das in der "... für-Dummies"-Reihe erschienen ist.
Das knapp 270-seitige Buch führt in 13 Kapiteln nicht nur in Facebook ein, sondern geht von einem Leser aus, der noch gar nichts mit dem Internet zu tun hatte. Nach einer kurzen Einführung zum Thema beschäftigen sich die ersten Kapitel daher zunächst mit banalen Notwendigkeiten wie der Hardware und der Einrichtung eines Computers für das Internet. Es folgt ein Abschnitt zu den möglichen technischen Wegen, ins Internet zu gelangen und zur Einrichtung einer Emailadresse.
Dann geht es über zum Titelthema, soziale Netzwerke. Nach einem Übersichtskapitel über Twitter, MySpace und weiteren bekannten Plattformen kommen die Abschnitte, die sich explizit mit Facebook beschäftigen. Von der Registrierung, über Datensicherheit, der Erstellung des eigenen Profiles und der Freundesliste bis hin zur Einbindung von Fotos und Filmen und der Benutzung von Gruppen wird in alle Bereiche dieses sozialen Netzwerkes eingeführt. Auch die Spiele fehlen nicht.
Die letzten Kapitel beschäftigen sich dann wieder mit dem gesamten Internet. Es wird erklärt, wie der Nutzer einen Twitter-Account anlegen kann. Ein Abschnitt behandelt das Posten von Bildern und Videos, ein anderes führt in die Welt der Rezensionen ein, wobei Amazon genauso erklärt wird wie Qype oder spezialisierte Seiten wie Filmstarts.de. Im letzten Kapitel geht es schließlich um Blogs.
Im Anhang des Buches findet sich ein kurzes Stichwortverzeichnis.
Marsha Collier führt in ihrem Buch "Facebook für Senioren" grundlegend in die Angebote des Internets und der sozialen Netzwerke ein. Das Buch ist wirklich nur für Menschen geeignet, die mit dem Internet noch gar nichts zu tun haben. Wer bereits hin und wieder mal surft oder eine Emailadresse hat, dürfte bereits sehr viel weniger Nutzen daraus ziehen. Und wer sich bereits einen Account in einem sozialen Netzwerk angelegt oder schon mal bei Amazon rumgestöbert hat, findet wenig Neues in dem Werk. Es ist also für bisher völlig ahnungslose Neueinsteiger.
Für diese Neueinsteiger dürfte das Buch aber einen enormen Wert haben. Collier erklärt in jedem Kapitel das Internet wie für jemanden, der zum ersten Mal an einem unbekannten Ort ist. Ein Großteil des Textes ist in einem Anleitungsstil geschrieben. Auf fast jeder Seite wird durch Abbildungen das Beschriebende visualisiert.
Die Autorin gibt dem Nutzer auch wichtige Hinweise zum Verhalten im Netz und bleibt nicht auf der rein technischen Ebene. Dabei erzählt sie stets von eigenen Erfahrungen und gibt einen Eindruck davon, dass jeder einmal neu war in dieser virtuellen Umgebung. Netiquette, Urheberrecht, Rezensionen lesen und schreiben, der Nutzer bekommt einen ersten Eindruck von der Kultur, die im Internet herrscht. Zum Nachschlagen wird vieles auch in Tabellen zusammengefasst, beispielsweise die Bedeutung von verschiedenen Smileys oder Twitter-Steno.
Trotz aller hilfreichen Anleitungen und Hinweise hat das Buch allerdings ein Defizit: Es dürfte an vielen Stellen recht schnell veralten. Wie oft ändert allein Facebook sowohl seinen Aufbau als auch seine Geschäftsbedingungen? Ist heute eine Profileinstellung noch an Ort A zu finden, ist sie morgen schon an Ort B und ein Neueinsteiger ist vielleicht stundenlang damit beschäftigt herauszufinden, warum die Abbildung im Buch so ganz anders aussieht als auf dem Monitor. Dieser Schnelllebigkeit des Netzes kann ein Buch kaum Rechnung tragen. Es muss dem Nutzer bewusst sein, dass viele Informationen eine nicht besonders lange Halbwertzeit haben. Schon jetzt fällt das auf. Viele der gennanten Facebookspiele zum Beispiel sind kaum noch so stark verbreitet wie noch vor einem Jahr. Von einer Timeline ist in dem Buch auch noch keine Rede.
Abgesehen davon ist dieses Buch aber eine gute Investition für alle, die endlich in diese neue, seltsam futuristische Welt des Internets eintauchen wollen. Es ist ein erster hilfreicher Schritt vom Nonliner zum Onliner!
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.