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Der Widerstand gegen die Aufnahme der Menschheit in die IDA ist immens. Der tragische Ausgang der Versöhnungskonferenz auf der Erde (siehe
hier und
hier) gibt den Gegnern endlich eine ultimative Handhabe. Sie lassen Zeugen beseitigen und versuchen Evona Toot, die den Menschen wohlgesonnene Vorsitzende der
Interweltlichen Diplomatischen Abteilung, ihres Amtes zu entheben. Da auch Nina Liebert und ihr Nevronom verschwunden sind und Kaleb Swany im Koma liegt kann nur die Sandjare Mezoke Izzua den Kampf gegen die Verbrecher aufnehmen. Und gegen alle Wahrscheinlichkeit ist es ausgerechnet eine Sandjare, die nach der fast vollständigen Vernichtung ihres Volkes durch die Menschheit allen Grund hat, diese Rasse zu hassen, die sich dem Krieg gegen eben jene Menschheit entgegenstemmt.
Nach
"Brüche", einem erstklassigen Krimi im Comicgewand, und
"Nomaden", einem ruhigen, vielschichtigen Gleichnis über Fremdenhass und multikulturelle Chancen, sowie
"Verwüstung" dem dritten Band, der eher als Vertreter des Actionkinos durchging, ist Band 3.1 wieder etwas gänzlich Neues. "Gerechtigkeit" ist ein düsterer Abgesang auf Fairness, Versöhnung und eben - Gerechtigkeit. Vielmehr entlädt sich hier der tiefe Hass gegen die Menschheit und vor allem gegen Kaleb Swany.
Ohne viele Worte und noch weniger Erklärungen nehmen Autor Serge Pellé und Illustrator Sylvain Runberg den Leser mit auf einen Parforceritt durch Zeit und Raum. Mit vielen Brüchen, Schwenks und Blickwechseln kann einem Hören und Sehen vergehen – und die Story auch schon mal entgleiten. Hat man nicht eben noch die Bände 1, 2.1 und 2.2 gelesen, versteht man nur Bahnhof.
Zumal wieder der Band 3.2, also der eigentlich zweite Teil der Geschichte – wenn diese Art der Nummerierung schon einen Sinn ergeben soll – erst in einem Jahr nachgereicht werden soll – und damit die Auflösung der Geschehnisse.
Doch ein Reinfall ist dieser Band gewiss nicht. Man muss der Geschichte zumindest die Chance geben, sich im zweiten Teil zu entwickeln, das Potenzial hat sie allemal. Und selbst wenn die Erzählweise des Öfteren ein wenig chaotisch und gebrochen erscheint, können doch die Bilder von Runberg zu jeder Zeit überzeugen. Seine fremden Rassen beeindrucken nachhaltig, seine Weltenentwürfe faszinieren vom ersten bis zum letzten Bild. Bleibt zu hoffen das Pellé und Runberg dieses Versprechen mit ihrem nächsten Abenteuer einlösen – das haben sie jedoch schon einmal (mit Band 2.2) nicht vermocht.
Einen Einblick auf das erste Dutzend Seiten kann man - wie beim Splitter-Verlag gewohnt – in einer sehr gut gemachten Vorschau gewinnen.
Hier ist der entsprechende Link.