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Wer möchte nicht ein Zuhause mit individuellem Anstrich, dessen Einrichtung nicht „von der Stange“ ist, geprägt von einem schwedischen oder anderen großen Möbelhaus? Man muss jedoch nicht Schreiner sein, um selbst Möbel herzustellen, die Blicke auf sich ziehen und die Wohnung zu etwas Besonderem machen: Das hier besprochene Buch bietet eine Menge Anregungen und Anleitungen hierzu.
Schon das Cover zeigt, worum es geht. Ein alter Stuhl, ein Pinsel, Lack, Klebestreifen, Tapete und weitere Utensilien zeigen an, dass es im Grunde lediglich ganz alltäglicher „Zutaten“ bedarf, wenn man Möbel und Dekorationsobjekte bauen oder aufpeppen möchte. Jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Material – Glas/Keramik, Holz, Leder, Papier/Karton, Textil, Metall, Stein und Kunststoff. Vierzehn Seiten pro Kapitel, eine Doppelseite pro Idee bieten reichlich Gelegenheit, Kreativität und handwerkliches Geschick auszutesten.
Spiegel in Tropfenform mit Balsaholzrahmen, ein „Koffertisch“, der aus einem Werkzeugkoffer auf Beinen besteht, Lederblüten auf einer bauchigen Vase, Waben aus Tapeten mit verschiedenen Mustern als Wandschmuck, ein Beistelltisch, der mit Zeitungsausschnitten verziert ist, ein Sessel mit modischem Patchwork-Bezug, Hunde aus mit Papier überzogenem Drahtgewebe, ein Betonregal, Wandleuchten aus Puddingformen und Tortengittern: dies sind nur wenige Beispiele aus dem Pool an Ideen. An die Anleitungen schließen sich Informationen zu Materialien und Werkzeugen an. Den Abschluss bilden ein Index, Vorlagen für einige Objekte und weitere Informationen.
Eine Seite zum Projekt präsentiert den jeweiligen Gegenstand auf einem sehr ansprechenden und zugleich informativen Foto. Bisweilen enthält dessen Hintergrund noch einige Informationen, die auf der Anleitungsseite keinen Platz gefunden haben; das Foto ist trotzdem immer ein Blickfang und macht neugierig, es verleitet sofort dazu, den Text durchzulesen.
Dieser enthält eine kurze Einleitung mit einem Überblick zur Idee und zum Material. Es folgen der Schwierigkeitslevel und der Materialaufwand gemäß einer Skala von 01 bis 06 sowie die benötigte Zeit in Stunden.
Schritt für Schritt erhält der Leser und Bastler anschließend eine Anleitung, gefolgt von einem Tipp. Den Abschluss bilden Übersichten über die benötigten Materialien und Werkzeuge. Auch diese Seite ist stets attraktiv illustriert; die Bilder enthalten zudem Anregungen zu Mustern, Stoffeigenschaften und so weiter.
Alle Anleitungen sind sehr gut nachvollziehbar. Es bleibt dem Leser überlassen, welche Projekte ihn ansprechen, welchen Level er sich zutraut, welche Kosten er in Kauf nehmen möchte und wie viel Zeit er aufwenden möchte. Die Angaben hierzu sind realistisch, und das Verhältnis zwischen den verschiedenen Schwierigkeitsgraden, beanspruchten Zeiten und Anforderungen an den Geldbeutel ist ausgewogen.
Vor allem aber haben die einzelnen Objekte reichlich Pfiff und kommen den unterschiedlichsten „Geschmäckern“ und Einrichtungsstilen entgegen. Sie ziehen die Blicke auf sich, und oft haben sie über den dekorativen Aspekt hinaus eine nützliche Funktion. So kann man etwa den erwähnten Koffertisch, der aus einem lackierten Werkzeugkoffer und daran befestigten, ebenfalls lackierten Tischbeinen besteht, natürlich auch zum Verstauen von Utensilien verwenden; die Funktionalität von Vasen, Bilderrahmen, Regalen und Gardinen ist ohnehin gegeben, um nur wenige Beispiele zu nennen.
Die Arbeit mit diesem Buch macht Spaß und führt, wenn man sich an die Anleitungen hält und die eigenen handwerklichen Fähigkeiten realistisch einschätzen kann, zu interessanten und attraktiven Resultaten, und gefällt eine Idee im Detail nicht, so gibt es immer die Möglichkeit, nach eigenem Gusto zu variieren.
Sehr empfehlenswert – und Fortsetzung erwünscht!
Eine Leseprobe wird auf der Verlagsseite zum Buch angeboten.