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Banküberfälle, Mordgelüste, Steuerschulden oder Heiratsschwindler. Die Liste der Verfehlungen ist lang, wenn das Ruhrgebiet naht. Denn keine andere Region zwischen Wattenmeer und Hochgebirge hat es so schnell geschafft, ein zweites Mal in der Reihe deutscher "Mordlandschaften" vertreten zu sein. Nach "Hängen im Schacht" folgt "Schicht im Schacht" und zeigt erneut ein interessantes Abbild ruhrpöttischer Gewissenlosigkeit.
"Bis dass der Tod euch scheidet." So jedenfalls hatte es sich Ronda gedacht, als sie mit dem gut aussehenden Achim den Bund fürs Leben schloss. Doch anstatt mit seiner Frau die Lasten des Alltags zu teilen, zieht es der engagierte Kriminalhauptkommissar vor, zu immer neuen Tatorten zu eilen. Ein Zustand, der ihre Ehe scheitern lässt und den die toughe Polizistenfrau mit einem besonderen Einsatz beenden will.
Kartoffelsalat zu Weihnachten mit etwas Senf und Würstchen dazu. Eine geliebte Tradition, die ein rüstiger Rentner seit 40 Jahren über sich entgehen lassen muss. Dabei täte ein weihnachtlicher Aufenthalt im sonnigen Gran Canaria seinen alten Knochen besonders gut. Ein Wunsch, den ihm niemand erfüllen will und so sieht sich der gepeinigte Familienvater gezwungen, selbst dafür zu sorgen.
Zwei Schicksale, die zu einem Verbrechen führen und die neben gut geplanten Raubüberfällen, hinterlistig verübten Morden, belesenen Kommissaren, einem entflohenen Straftäter, rachsüchtigen Katzenliebhabern und für tot erklärten Zeitgenossen kriminell gute Unterhaltung bieten. Dabei sind die dreiundzwanzig Mordgeschichten genauso so unterschiedlich gestrickt, wie die in ihnen agierenden Figuren. Mal trifft der Leser auf eine alte Dame, die in einem Kühlschrank sitzend für humorvolle Unterhaltung sorgt, ein andermal muss er sich mit den Spekulationen eines Schriftstellers auseinandersetzen, dessen Erklärung zu einer ungewöhnlichen Rattenplage arg in die Länge gezogen ist.
Fazit.
"Schicht im Schacht" ist ein kurzweiliger Streifzug durch das Ruhrgebiet, der die bevölkerungsstarke Region im Westen Deutschlands von ihrer gefährlichen Seite zeigt. Egal, ob in Duisburg eine Rentnergang auf Beutezug geht oder in Wuppertal Fußballer erpresst werden. Verbrecherische Machenschaften gibt es im "Revier" genug und außerdem jede Menge Autoren, die mit viel Fantasie, mörderischen Ideen und einem Ruhrpott eigenen Humor zu Werke schreiten.