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Die Fernsehproduktion "Die Templer" beschreibt über acht Folgen die Geschehnisse in einer französischen Komturei im 14. Jahrhundert.
Streitigkeiten um Land und Vieh, das Wirken der Inquisition und der ewige Widerstreit um Rolle und Rechte der Kirche bestimmen über weite Strecken die Handlung der einzelnen Episoden.
Doch im Hintergrund entspinnt sich immer mehr eine übergreifende Handlung, in der es um Liebe und gesellschaftliche Zwänge, um Glaube und Freiheit geht, vor allem aber um einen verlorenen Schatz der Templer.
Die Commanderie d' Assier ist heute im Besitz des Johanniter-Ordens, doch früher gehörte sie dem verfemten Templer-Orden. Und die verschollenen Reichtümer dieses Ordens soll der wegen Korruption in Ungnade gefallene Captain Thomas Cortemain finden, um sich von den gegen ihn vorgebrachten Vorwürfen reinzuwaschen. Das Geld soll den nächsten Kreuzzug finanzieren.
Doch Cortemain hat seine eigenen Probleme. Während er dem Geheimnis des Schatzes auf der Spur ist, versucht er auch das Herz der Comtesse de Montet zu gewinnen, die in einer unglücklichen Ehe lebt.
La commanderie (so der französische Originaltitel) wurde offensichtlich mit hohem Aufwand gedreht, doch leider können die Drehbücher mit dem physischen Aufwand nicht immer mithalten.
Die beteiligten Figuren haben wenige positive Eigenschaften, sondern wirken wie ein Kaleidoskop der mittelalterlichen Bosheiten: scheinheilige Priester, brutale Adlige, frauenverachtende Widerlinge aus allen Klassen und so weiter. Zwar mag dies historisch korrekt sein, aber der Identifikation mit den Hauptfiguren hilft es nicht gerade, wenn man sie eigentlich widerlich findet.
So findet beispielsweise der Captain, der scheinbar aus Liebe zur Baronin handelt, offenbar nichts dabei, einer Dienerin in der Komturei quasi nebenbei das Herz zu brechen. Überhaupt treiben es scheinbar alle Charaktere kreuz und quer miteinander, was jedoch meistens fast nebenbei geschieht und in sehr unangenehmer Weise dargestellt wird.
Jede Folge stellt einen Aspekt des mittelalterlichen Lebens in den Mittelpunkt, und obwohl immer wieder die gleichen Figuren auftauchen, wirken einige der Inhalte seltsam konstruiert und insgesamt unzusammenhängend. Erst gegen Ende der Serie laufen die verstreuten und immer wieder scheinbar vergessenen Fäden der Handlung wieder zusammen und führen zu einem für den Zuschauer versöhnlichen Abschluss. Wäre nicht die letzte Szene, die einfach nur platt und sinnlos auf eine weitere Staffel hinarbeiten soll, könnte man von einem zwar zynischen, aber gelungenen Ausklang sprechen.
Letztendlich bleibt der Eindruck, dass man die Geschichte der Commanderie d' Assier besser in der halben Zeit und mit weniger Abschweifungen hätte erzählen sollen.
Die Blu-ray an sich ist einfach und ohne irgendwelche Extras. Bild und Ton sind in Ordnung, ragen aber nicht aus dem Üblichen heraus.
Wer sich für eine Aufbereitung kirchlichen Lebens im späten Mittelalter interessiert, der kann sich ruhig an "Die Templer" heranwagen. Wer sich jedoch eine dramatische und spannende Historien-Serie erhofft, der wird möglicherweise enttäuscht sein.