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Röntgenbilder richtig interpretieren zu können ist eine Aufgabe, der sich nicht nur Radiologen stellen müssen. Gerade im Klinikalltag ist es für beinahe jede Fachrichtung notwendig, die Bilder der Patienten schnell selbst analysieren zu können, bevor der Radiologe die Zeit findet.
Springer legt mit dem Grundkurs Thoraxröntgen ein Buch vor, dass sowohl Studierenden das Verständnis der Radiologie erleichtern als auch Assistenz- und Fachärzten bei der Interpretation der klassischen Röntgenbilder helfen soll.
Nach einer sich auf Technik und Bildqualität beziehenden Einführung werden die klinischen Normalbefunde erläutert. Dabei wird die Anatomie noch einmal kurz vorgestellt und mit dreidimensionalen Darstellungen der Computertomografie die Orientierung erleichtert.
Die Pathologien, die im Röntgenbild erkennbar sind, werden anhand der einzelnen Regionen kategorisiert. Auch hier werden zuweilen CT-Bilder und schematische Darstellungen zur Erläuterung genutzt.
Abschließend bietet das Buch fünfzehn Fallbeispiele im Buch sowie 45 Fallbeispiele auf CD, um das Gelesene zu üben und zu vertiefen.
Positiv fällt auf, dass sich der Grundkurs Thoraxröntgen an den wichtigen und häufigen Erkrankungen orientiert. Anders als in so mancher Radiologie-Vorlesung ist man sich beim Lesen des Buches sicher, dass alles, was gelesen wird, einem auch im Klinikalltag wiederbegegnen kann.
Selbiges trifft auch auf die anatomischen Erläuterungen zu. Wichtige Details werden erwähnt, unwichtige weggelassen. So manch ein Medizinstudent wird sich bei dem Wunsch ertappen, seine Anatomiedozenten hätten dieses Prinzip in der Vorklinik ebenso befolgt.
Im Rahmen des starken Praxisbezugs werden klassische Fehler wie das Verhalten der "Satisfaction of search" erwähnt und zur Vorsicht vor vorschnellen Schlussfolgerungen im Klinikstress gewarnt.
Die Bildqualität ist gut, aber noch realistisch. So kann ideal geübt werden, die verschiedenen Strukturen richtig zu erkennen und Deformitäten richtig zuzuordnen. Dass qualitativ schlechte Röntgenaufnahmen im Berufsleben auch vorkommen, wird zwar erwähnt, dass diese jedoch aus didaktischen Gründen keinen Platz im Buch gefunden haben, ist verständlich.
Die Fallbeispiele im Schlussteil sind gut ausgewählt und helfen bei der Vertiefung. Wer realistischere Röntgenaufnahmen sehen will als kleine abgedruckte Aufnahmen im Buch, findet diese auf der beigelegten CD.
Alles in allem ein sehr gut gelungenes Buch sowohl für das Studium als auch für die Assistenzarztausbildung in Fächern, die auf Röntgenaufnahmen des Thorax angewiesen sind.
Eine Leseprobe findet sich
hier.