Die Geschichte von Sindbad, dem Seefahrer ist fast 2000 Jahre alt. Sie gehört zu der Märchensammlung aus 1001 Nacht. An Faszination haben Sindbads Abenteuer aber bis heute nicht verloren und so produzierte die BBC nun eine TV-Serie über den jungen Sindbad.

Sindbad lebt mit seiner Familie in der Stadt Basra, wo er sich mit Diebstählen und kleinen Gaunereien durchschlägt. Doch großes Unglück kommt über die Familie, nachdem Sindbad gegen den Sohn des herrschenden Lord Akbari in einem Kampf antritt und dieser danach stirbt. Sindbad und sein Bruder Tamil werden gefangen genommen und schließlich muss Tamil Sindbads angebliches Vergehen büßen - er wird vor Sindbads Augen hingerichtet.

Zurück in seiner Familie belegt Sindbads Großmutter ihn mit einem Fluch, der bewirkt, dass er nicht länger als einen Tag an Land verbringen darf, sonst muss er selbst mit seinem Leben zahlen. Sindbad schafft die Flucht auf das Schiff "Providence", aber nicht ohne weiter von Lord Akbari gesucht zu werden. In einem schweren, nicht natürlichen Sturm wird die ursprüngliche Crew der "Providence" getötet, nur der Smutje "Cook" überlebt. Zusammen mit einer bunten Mischung aus Menschen, die als Passagiere auf dem Schiff waren, übernimmt Sindbad die "Providence" und die Abenteuer können beginnen ...

"Sindbad - Staffel 1. Volume 1" enthält die Folgen eins bis sechs der neuen BBC-Serie auf zwei Blu-ray Discs. Jede der sechs Folgen bietet dabei 45 Minuten abenteuerliche Fantasy-Action.
Ein Schauplatz auf See ist für eine TV-Serie eher ungewöhnlich und kann schon damit durch Originalität punkten. Ein weiteres Plus sind die interessanten Charaktere. Sindbad selbst ist noch sehr jung und steht gerade erst am Anfang seiner großen Abenteurerkarriere. Wie die Zuschauer aus einem der zwei enthaltenen Specials erfahren, wurde der Darsteller Elliot Knight direkt von der Schauspielschule engagiert und ist demnach ebenso unerfahren, wie der von ihm dargestellte Charakter. So können sich beide, Elliot und Sindbad, Folge für Folge weiterentwickeln - tatsächlich kann man bereits eine Entwicklung in diesen ersten sechs Folgen erkennen.
Auch alle anderen neuen Crew-Mitglieder der Providence scheinen spannende Geschichten zu haben. Sehr viel wird in dieser ersten Hälfte der Premieren-Staffel aber noch nicht verraten. Vielmehr sind es Andeutungen und Vermutungen.

Neue Serien haben es anfangs meist nicht leicht. Die handelnden Charaktere sind noch fremd und müssen sorgsam eingeführt werden, Gleiches gilt oft auch für die Schauspieler und auch die Storyline muss langsam angegangen werden. So muss eine Serie möglichst schnell mit einem eigenen Image überzeugen, was "Sindbad" nach den ersten drei Folgen bereits gelingt.

Insgesamt wurde mit dem Staffelbeginn die Welt von Sindbad nicht komplett neu erfunden. Auch fällt es noch schwer, sich mit einzelnen Personen zu identifizieren. Aber Potential ist da und Geschichten gibt es unzählige - schließlich hält sich die TV-Serie nicht an die existierenden Vorlagen aus Literatur und Film.

Neben dem deutschen Ton kann auch die englische Tonspur ausgewählt werden - wahlweise auch mit englischsprachigen Untertiteln. Die deutsche Synchronisation klingt stellenweise etwas blechern, ist aber trotzdem auf hohem Niveau. Wer aber englisch spricht, sollte es ruhig einmal mit der Originalfassung versuchen. Alle Darsteller sind gut zu verstehen und der Sound scheint etwas besser zu sein. Eine echte Bereicherung sind die zwei Specials "Die Magie von Sindbad" und "Die Magie von Malta", von denen ersteres Hintergrundinformationen zur Story und den Charakteren bietet und das zweite Details zu den Sets auf Malta.

Es bleibt spannend, wie sich der junge Sindbad in der zweiten Hälfte der Staffel machen wird, phantastische Ungeheuer und Magie inklusive.