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Jahr für Jahr unterhält der Geschichtenerzähler des Dorfes den grausamen Wikingerkönig. Doch in diesem Winter wird er jäh unterbrochen, denn der König hat genug von der immer selben Geschichte und enthauptet kurzerhand den Erzähler. Nun sollen dessen Söhne um seinen Posten konkurrieren, dem Verlierer aber blüht das gleiche Schicksal, wie dem Vater. Der Herrscher gibt den jungen Männern ein Jahr Zeit, um mit neuen spannenden Geschichten zurückzukehren, andernfalls werde er ihre Mutter und ihren jüngsten Bruder Knut töten, die er als Geiseln im Dorf behalte.
So machen sich Skeggy und sein jüngerer Bruder Sligand auf den Weg nach Almayen, um den berühmten, obersten Geschichtenerzähler zu treffen und von diesem zu lernen. Doch kaum haben sie das Dorf verlassen, stoßen die beiden auf Wölfe und Skeggy offenbart sein wahres Gesicht. Er ist fest entschlossen an die Stelle seines Vaters zu treten und überlässt Sligand seinem Schicksal. Knut, dem die Flucht aus dem Dorf gelungen ist, eilt Sligand zwar zur Hilfe, trotzdem können sie sich nicht gegen ihre Gegner behaupten. Glücklicherweise gibt es den Hünen Almarik, der die Wölfe mit geschlossenen Augen erledigt. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund machen sie sich auf die Suche nach einem Schiff, das sie nach Almayen bringt. Während Skeggy einen finsteren Kapitän namens Roald den Einäugigen anheuert gehen Sligand und Co an Bord der Aslak, die von der temperamentvollen Brynhild befehligt wird. Die beiden Parteien liefern sich ein Wettrennen, immer bemüht den Konkurrenten endgültig abzuhängen, nur um festzustellen, dass Almayen nicht ihr Ziel, sondern erst der Anfang einer abenteuerlichen Reise ist ...
Wenn Wikinger in See stechen, dann um Abenteuer zu erleben und Ruhm und Reichtum zu erlangen - in den meisten Geschichten jedenfalls. Die Autoren Hub und Fred Weytens haben sich für ihre Wikinger in "Aslak Bd. 1: Das Auge der Welt" eine ungewöhnliche Handlung einfallen lassen: die notgedrungene Suche nach einer Geschichte. Und diese ist durchaus eine Geschichte wert!
Schließlich ist diese sehr spannend gestaltet und hält viele abenteuerliche Elemente bereit. Geboten werden neben Neid und Zwietracht, ein unerbittlicher Wettstreit, Fabelwesen sowie trotz allem witzige Dialoge und ulkige Situationen.
Dass es bei den Nordmännern eher rauer zugeht ist hinlänglich bekannt, doch trotz eines mörderischen Starts ins Abenteuer, wird die Geschichte von Skeggy und Sligand, die auszogen, um neue und spannende Geschichten zu erlernen, locker, leicht und überaus humorvoll erzählt. Dazu tragen vor allem die sympathischen und eigentümlichen Charaktere bei, wie etwa Almarik, ein hünenhafter Krieger, der kein Blut sehen kann und scheinbar auch die Einsamkeit fürchtet. Ebenfalls bereitet die temperamentvolle und quirlige Brynhild, der weibliche Kapitän der Aslak, mit ihren emotionalen Ausbrüchen viel Freude. Sie und Sligand versuchen sich gegenseitig ein Schnippchen zu schlagen - ganz zum Vergnügen des Lesers.
Nachdem sich die Wege der zwei konkurrierenden Brüder trennen, begleitet der Leser Sligand und seine neuen Begleiter, bei all ihren Vorhaben und Schwierigkeiten. Skeggy und sein finsterer Verbündeter offenbaren ihre Pläne immer dann, wenn sich sein Bruder in seiner Nähe aufhält.
Natürlich wird die Geschichte hauptsächlich über ihre detailreichen und ansprechenden Illustrationen erzählt. Die meisten Charaktere sind dabei im Stil einer Karikatur gehalten; einzig Knut und Brynhild machen optisch - ohne Hakennase und Ähnlichem - einen hübschen Eindruck. Die Farben sind satt und stets den warmen und kalten Umgebungen angepasst.
Fazit: "Aslak" bietet eine originelle, kurzweilige Geschichte sowie verschiedene interessante Charaktere mit sympathischen Macken, verpackt in einem vergnüglichen Zeichenstil. Ein rundum gelungener Start einer neuen Serie.
Auf der Verlagsseite gibt es eine
Leseprobe.