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 Integral, Band 1: Cartland

Serie: Integral, Band 1
Autoren: Lawrence Harlé
Illustratoren: Michel Blanc-Dumont
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Laurence Harlé und Michel Blanc-Dumont haben zwischen 1974 und 1995 die Western-Comic-Serie "Jonathan Cartland" geschaffen. Die Geschichten um den Trapper, der zwischen der Welt der Weißen und der Indianer hin und her wechselt, wird nun vom Splitter Verlag in drei Sammelbänden herausgegeben.

Im ersten gut 220-seitigen Band werden die ersten vier Comic-Bücher zusammengefasst: "Der Indianerfreund", "Letzter Treck nach Oregon", "Der Geist der Wah-Kee" und "Der Schatz der Spinnenfrau". Meistens bietet sich Cartland in den Geschichten als Führer oder für eine andere Arbeit an, wodurch er in eine gefährliche Situation gerät. Dabei spielen fast immer skrupellose Weiße und unterlegene Indianer eine Rolle.

Durch seine intensiven Kontakte mit Indianerstämmen wird er immer mehr Teil ihrer Kultur und nimmt teilweise ihre Lebensform an. Dieser Prozess verläuft aber nicht kontinuierlich und konfliktfrei. Cartland macht immer wieder Krisen durch, wird durch Schicksalsschläge getroffen und bleibt letztlich doch immer ein Suchender.

Der Band endet mit einem Anhang mit Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der Comic-Reihe, insbesondere zu Jonathan Cartlands ersten Auftritten; beispielsweise in Lucky-Luke-Heften.

Der erste Sammelband der Cartland-Reihe ist durchaus gelungen. In sehr guter Bildqualität, auf hochwertigem Papier und in einem ansprechenden Einband machen die ersten vier Teile der Serie einen guten Eindruck. Die gesamte Aufmachung des Bandes verspricht einen visuellen Genuss sowie eine langlebige Freude an dem Produkt.

Fans der Serie dürften ohnehin zufrieden sein, zum ersten Mal alle Teile der Cartland-Saga in wenigen Sammelbänden vereint zu sehen. Die Bände dürften aber auch neue Leser durchaus ansprechen. Die Abenteuer des Protagonisten führen in eine realistische Darstellung des "Wilden Westens". Hier kämpfen nicht schießwütige Cowboys gegen böse Indianer. Böse und Gut gibt es auf allen Seiten. Friedliche Siedler werden von skrupellosen Geschäftsmännern bedroht und indianische Stämme befehden sich gegenseitig. Mittendrin Cartland, der, tolerant und friedfertig, in dieser Welt nicht zur Ruhe kommt.

Die Geschichten sind daher schon allein wegen ihrer Message und ihres Grundtenors lesenswert. Negativ fällt einzig manchmal eine gewisse Eile der Erzählung auf. Da passiert schon mal auf einer halben Seite genug, um eine ganze Comic-Geschichte daraus zu machen, insbesondere im ersten Abenteuer ist das sehr auffällig.

Die Zeichnungen und die Kolorierung sind von hoher Qualität und Detailreichtum. Vor allem emotionale Stellen werden durch unkonventionelle Seitenaufteilung und auffällige Farbgebung unterstrichen. Handlung und Bilder sind insgesamt wunderbar aufeinander abgestimmt.

Gelungen ist auch der Anhang mit vielen Zusatzinformationen zur Entstehungsgeschichte der Comic-Reihe und einigen Abbildungen. Dieses Extra ist sowohl für Erstleser als auch für Experten der Reihe informativ und nützlich.

Fazit: Ein sehr guter erster Sammelband, der Lust auf mehr macht!


Zur Leseprobe geht es hier.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 1. April 2013 | ISBN: 978-3868695083 | Originaltitel: Jonathan Cartland | Preis: 36,80 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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