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Was tun bei Lebenskrisen? Abwarten, bis diese von selbst vorübergehen, sich einen Strick nehmen oder doch lieber Hilfe suchen? Wer sich nicht mit seinen Problemen an die Öffentlichkeit traut, dem stehen Ratgeber zu fast allen Lebenslagen zur Seite. Doch wer denkt, dass nur Menschen von Sinnkrisen befallen werden, der irrt! Denn auch unsere Stubentiger werden hin und wieder von Existenzkrisen geplagt.
Mit ihrem Ratgeber "Sorge dich nicht, mause!: Lebenshilfe für Katzen" will Autorin Dena Harris die lieben Vierbeiner aus ihren tiefen Löchern ziehen. Neben Gesprächen mit Gott und Persönlichkeitsprofilen, um das Beste aus sich heraus zu holen, werden Katzen mit allen möglichen Weisheiten und Ratschlägen versorgt, damit sie sich und vor allem ihre Umwelt wieder an ihrer einzigartigen Perfektion erfreuen können.
Zugegeben, die Lektüre sprüht nur so vor lustig-bissigen Sprüchen und Kommentaren, doch leider fehlt der große Zusammenhang. "Sorge dich nicht, mause!" ist (natürlich) keine sinnvolle Informationsquelle, keine Witzesammlung, keine Geschichte und vor allem kein ernst zu nehmender Ratgeber - weder für Mensch noch für Tier. Es ist hauptsächlich eine Sammlung an Gedanken, die unter bestimmten Punkten aufgelistet sind und nach "Ratgeber" klingen sollen. Wäre dies tatsächlich ein Ratgeber, so würde dieser zum Egoisten erziehen:
"Stell nie die Bedürfnisse anderer über deine eigenen. Sollte es dir aus Versehen einmal passieren, hör auf damit. Sofort."
Anders formulierte Aussagen mit der gleichen Botschaft finden sich immer wieder, beispielsweise in dem Kapitel "Wie man Freunde gewinnt und Hundeliebhaber manipuliert". Erwartet man Tipps, wie die edlen Felidae auch die Herzen von Hunde-Fans erwärmen, fallen die Ratschläge eher zynisch aus; wie etwa:
"Überhaupt zieht man die Aufmerksamkeit von Hundefreunden am besten dadurch auf sich, dass man ihnen eine wischt oder, noch besser, ihren Kanarienvogel frisst. Hundebesitzer respektieren rohe Gewalt."
Klingt witzig oder rücken Hunde nun doch eher in die engere Wahl des Haustieres? Wie dem auch sei, dem Buch fehlt es an Inhalt - knapp 160 Seiten gefüllt mit Nichtigkeiten, die den Leser mit nichts zurücklassen. Möglicherweise bereitet die Lektüre begeisterten Katzenliebhabern Spaß, die wirklich alles lieben, wo nur Katze draufsteht. Alle, die einen großen Zusammenhang, eine Erzählung oder etwas Nachwirkendes suchen, sind hier falsch.
Fazit: Zwar findet sich hier eine nette Sammlung bissiger Kommentare und unsinniger Weisheiten, jedoch verschwinden diese bald in der Belanglosigkeit. Damit ist dieser (gewollte!) Pseudo-Ratgeber weder für Menschen noch für Katzen sinnvoll.
Infos zum Buch gibt es hier.