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 TKKG, Folge 183: Blindgänger im Villenviertel


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Klößchens Eltern sind auf einer Kreuzfahrt und die vier Freunde Tim, Karl, Klößchen und Gaby hüten derweil das Haus der Sauerlichs. Während TKKG es sich gut gehen lassen, gehen zwei Streifenpolizisten umher und unterrichten alle Anwohner, dass sie ihre Häuser aufgrund einer Bombenentschärfung in der Nähe umgehend verlassen müssen. Während Tim, Karl und Klößchen der Anweisung Folge leisten aber bereits Verdacht schöpfen, dass irgendetwas nicht stimmt, arbeitet Gaby in ihrem Ferienjob beim Juwelier noch unbehelligt vor sich hin, bis sich die Ereignisse überschlagen und TKKG einen neuen Fall haben.

Ein Novum bei TKKG: Gaby wird entführt - kleiner Spaß zum Einstieg. Die Handlung in "Blindgänger im Villenviertel" hat nicht nur ihre Tücken und Längen, sondern bietet über die gesamte Spielzeit auch nur eine schwache Aneinanderreihung von merkwürdigen Situationen und Ideen. Beginnend mit einer kleinen Hommage an Stephen King und sein Werk "Es" - ist das Werk für TKKG und die Zielgruppe geeignet und warum bleibt es in der fiktiven Millionenstadt nicht bei fiktiven Filmen? - geht es für diesen Fall nur eins: steil bergab. Die eigentliche, titelgebende Idee wird kaum ausgestaltet, obwohl die Grundidee dahinter großes Potenzial besitzt. Dem Zuhörer hingegen wird einiges zugemutet und TKKG haben ihren (kollektiven) Verstand wohl beim Filmabend verloren. Da wäre der Umstand, dass Karl, der Computer, das Hirn, der Duden und das Offline-Wikipedia der Millionenstadt komplett aus seiner Rolle fällt. Im Haus der Sauerlichs öffnet er den Polizisten die Tür und anstatt die Frage nach seinen Eltern vernünftig zu beantworten - es ist doch klar, dass die Polizisten vermuten, dass er dort wohnt, wenn er die Tür öffnet - entgegnet er flapsig, dass er keine Ahnung habe, wo sie seien, aber er könne sie ja mal anrufen. Was Karl in dieser Folge an Hirn vermissen lässt, wird zumindest von Klößchen wieder aufgefangen - seit geraumer Zeit kann er sich vernünftig in die Geschichte integrieren, so auch hier.

Weitere "Kracher" brechen über den Hörer ein: Oscar hört nicht mehr und "Pfote" hat ihn nicht unter Kontrolle, Tim heult herum und zerfließt vor Selbstmitleid(!), erschreckt sich vor kleinen Ratten und er und Gaby können die Telefonnummer von Kommissar Glockner nicht auswendig? Gefühlte 1.000 Mal angerufen und nun kennt keiner die Nummer, nicht einmal die eigene Tochter? Neben diesen Verzerrungen der Charaktere und der jahrelangen Gegebenheiten reihen sich noch einige Logikfehler aneinander. Die Beute ist eigentlich keine Beute, da der eigentliche Plan nicht durchgeführt wird, die Flucht der Bösewichte hat weder Hand noch Fuß und die letzten beiden Szenen sind eine Rechtfertigung dafür, dass Gaby früher nie an den Aktionen teilhaben durfte, denn sie sind grauenhaft. Tim darf raten, was sie getan hat und Gaby, die ja sonst keinen Schritt ohne ihren "Papi" wagt, widersetzt sich seinen Anweisungen und sorgt mit ihrem letzten Telefonanruf für Lacher, allerdings nur bei TKKG und nicht beim Hörer. Grauenhaft.

Rhea Harders Debüt als Ersatz der verstorbenen Veronika Neugebauer begann damals gut und souverän, aber in dieser Folge, mit diesem Skript, ist von der alten Gaby (und vom alten Tim, Karl und seit geraumer Zeit ja auch Klößchen) eigentlich nichts mehr vorhanden. Die Überheblichkeit tropft beinahe aus den Lautsprechern, da können auch die guten Auftritte von Eberhard Haar, Volker Bogdan und Wolfgang Draeger nichts daran ändern. Als Powerfrau inszeniert drehen sich alle Begebenheiten um Gaby, die bei Dunkelheit alleine mit Oscar Gassi geht. Karl hingegen blödelt anstelle von Klößchen herum und jammert anschließend mit Tim um die Wette.

Kurzum: Gabys Einschätzung von Kings Werk "Handlung zu unrealistisch; alberne Geschichte" ist schon das perfekte Fazit für diese Folge, dem muss nichts mehr hinzugefügt werden.

Im Shop von Europa gibt es eine Hörprobe.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 26. Juli 2013 | Laufzeit: 60 Minuten | Preis: 6,99 Euro | Sprache: Deutsch

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