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Spitzendeckchen, geblümte Bettwäsche, bestickte Tischdecken und Servietten – all dies sind die Zutaten für schöne Stücke im "Granny Chic-Style". Die beiden Autorinnen sind große Liebhaberinnen dieser verspielten Stilrichtung, die Dingen aus Omis Zeiten zu neuem Glanz verhilft.
Neben vielen Kreativideen nebst ausführlicher Anleitung geben die beiden Frauen Tipps zum Auffinden von Gegenständen, die sich für den Vintage-Style eignen und erzählen von ihrer eigenen Leidenschaft und ihrer Kreativität. Alle Anleitungen sind farbig bebildert und bieten alle Details im Text, die benötigt werden.
Die Ideen sind ganz unterschiedlich und reichen von einem gehäkelten Einkaufsbeutel über selbst gestaltete Notizbücher, bis hin zu Vorhängen und Kissenbezügen aus alten Stoffen und einer Tischdecke aus kleinen gehäkelten Spitzendeckchen.
Obwohl die beiden Frauen Tif Fussell und Rachelle Blondel durch den Atlantik voneinander getrennt sind, teilen sie ihre Vorliebe für den Granny Chic gleichermaßen, leben ihn geradezu und tauschen sich regelmäßig aus. Das vorliegende Buch wurde von ihnen in ebenso zauberhafter Weise gestaltet und mit Leben gefüllt, wie sie es vermutlich ihren eigenen vier Wänden zuteilwerden lassen. So sind viele Seiten mit Vintage-Mustern hinterlegt oder ähneln den Seiten eines Notizbuches. Nahezu auf jeder Seite gibt es hübsche Fotos von den fertigen Modellen und auch einigen Ecken aus den ganz eigenen Refugien der Granny Chic-Anbeterinnen zu bewundern. Praktisch jedes Foto und jeder Text lässt die Hingabe der beiden zum Thema erkennen. Alles ist liebevoll beschrieben und auf den Fotos dekoriert. Insgesamt macht schon das Blättern in diesem Buch Lust darauf, mit dem Verarbeiten von Omas Tischdecken zu beginnen.
Schöne Ideen sind beispielsweise selbst gefertigte Notizheftchen, die mit der Nähmaschine am Rücken verbunden werden. Und auch die runden Kissen aus alten Stoffen sind schnell und leicht nachgenäht. Etwas mehr Aufwand entsteht beim Beziehen von Sesseln mit Stoffen der eigenen Wahl, jedoch macht das Buch Mut, dass selbst das Neugestalten eines solchen Möbelstücks viel einfacher ist als gedacht.
Nicht jede Idee wird dem jeweiligen Leser gefallen, aber die Gesamtheit inspiriert ungemein. Und damit dürfte das Ziel der Autorinnen erfüllt sein, denn was gibt es Schöneres, als andere zu eigenen Kreationen anzuregen?
Am Ende des Buches finden sich "Ein paar wohlgemeinte Ratschläge zur Förderung der Kreativität", die dann doch sehr individuell sind. So tragen die beiden am liebsten Holzclogs und loben das Gefühl der Autorität, was diese hervorrufen sollen. Das mag nicht auf jeden zutreffen, passt aber zu dem sehr eigenen Stil des Buches.
"Granny Chic" vermittelt den Eindruck, man wäre von den Autorinnen zum gemütlichen Kaffeetrinken in ihren Refugien eingeladen worden und das macht ein rundum gutes Gefühl.