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Sherlock Holmes, die weltberühmte Schöpfung von Arthur Conan Doyle, gehört unverrückbar ins späte 19. Jahrhundert - oder? Tatsächlich sorgte ausgerechnet eine Versetzung des eigenwilligen "Consulting Detectives" und seiner Fälle ins 21. Jahrhundert für Begeisterungsstürme, nämlich als Mark Gatiss und Steven Moffat die TV-Serie "Sherlock" schufen und damit Sherlock Holmes, Dr. Watson, Inspector Lestrade, Jim Moriarty und die anderen unsterblichen Romanfiguren kurzerhand ins Internetzeitalter katapultierten.
Die Adaption der berühmten Vorlage in die moderne Zeit klappte ausgesprochen gut, die ersten beiden Staffeln von "
Sherlock" ernteten enthusiastisches Lob und viel Beachtung. Kein Wunder: Die bisher ausgestrahlten sechs Episoden, die jeweils Spielfilmlänge haben, vereinen clevere Stories, Spannung, bemerkenswerte schauspielerische Leistungen, trockenen Humor, große Emotionen und eine perfekte Hochglanzoptik mit zahlreichen originellen Einfällen. Für alle, die von "Sherlock" nicht genug bekommen können und die dritte Staffel bereits sehnsüchtig erwarten, ist nun im Riva Verlag ein Fanbuch zur Serie erschienen.
Der wichtigste Hinweis vorweg: Wer die beiden ersten Staffeln von "
Sherlock" noch nicht gesehen hat, sollte keinesfalls einen Blick in "Sherlock - Die Fallsammlung" werfen. Dies würde den Spaß an der TV-Serie gründlich verderben, denn das Buch zur Serie präsentiert nicht nur Hintergrundinfos und Fakten rund um die Produktion, sondern lässt vor allem jede einzelne Episode ausführlich Revue passieren, inklusive aller Geheimnisse und der Auflösung des jeweiligen Falls. Wer "Sherlock" aber bereits gesehen hat, der wird sich über dieses Buch freuen. Gegliedert in die sechs Fälle von Staffel 1 und 2, erwartet den Betrachter eine Fülle an komischen, interessanten und kurzweiligen Fakten und Infos rund um die Serie, ihre Schauspieler, die Produzenten und die "echten" Fälle von Arthur Conan Doyle, die jeweils die Basis für die Episoden bildeten. Wie es dem Serienhumor entspricht, wurde das Buch optisch als chaotische Sammlung von Notizen, Zetteln, Fotos und Zeitungsartikeln aufbereitet, die jeweils von Sherlock Holmes und Dr. Watson mit bissigen Kommentaren versehen wurden, welche sich als Post-it-Zettel durch das gesamte Buch ziehen. Wie in der Serie liefern die beiden ungleichen Charaktere sich auch hier ein Duell, wer gerader falsch liegt, wer brillanter ist, wer sich albern benimmt oder wer eingeschnappt ist.
"Sherlock - Die Fallsammlung" beinhaltet hauptsächlich Informationen, Zusammenfassungen und Notizen zu den Folgen "Ein Fall von Pink", "Der blinde Banker", "Das große Spiel" (Staffel 1), "Ein Skandal in Belgravia", "Die Hunde von Baskerville" und "Der Reichenbachfall" (Staffel 2). Hinzu kommen als Ergänzung interessante Hintergrundinfos zu den Charakteren und den Schauspielern, die sie verkörpern, zu Arthur Conan Doyle, seiner berühmtesten Romanfigur und seinen Kurzgeschichten, zu den Ideen, die Mark Gatiss und Steven Moffat antrieben und vieles mehr. Nicht alle Inhalte sind neu oder gehen besonders in die Tiefe, aber die Collagen-artige Aufmachung, die viele lesenswerte Häppchen großzügig bebildert und humorvoll verpackt über die Seiten streut, macht das Buch zu einem unterhaltsamen und optisch gelungenen Lesespaß - vorausgesetzt, man hat "Sherlock" bereits gesehen.
Einen Auszug aus dem Buch gibt es hier auf der Verlags-Website.