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 Der Gesang des Blutes


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der Architekt Tom Merbold und seine Frau Kristin sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Haus, in dem sie mit ihrer vierjährigen Tochter wohnen können. Deshalb sind sie froh, als sie ein Anwesen finden, das genau ihren Wünschen entspricht. Und während Tom die renovierungsbedürftige Villa sofort kaufen möchte, zögert Kristin mit ihrem Entschluss. Irgendwie schreckt sie der düstere Keller ab, dessen Bedrohung regelrecht spürbar ist und der darüber hinaus auch noch eigenartig riecht. Doch Toms Argumente wiegen stärker und schon bald ziehen die Merbolds in das alte Haus, das sich abseits gelegen am Waldrand befindet. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen wird. Denn kurz darauf ist Tom tot, Kristin wird von immer wieder auftauchenden Stimmen heimgesucht und merkwürdige Ereignisse rund um einen Scherenschleifer dringen in ihre Träume ein.

"Der Gesang des Blutes" ist der erste Thriller des deutschen Autors Andreas Winkelmann, der 2007 unter dem Titel "Der Gesang des Scherenschleifers" erschienen ist. In ihm werden die Ereignisse rund um ein Spukhaus erzählt, das von den Bewohnern des Dorfes gemieden wird, von dessen Vergangenheit Fremde allerdings nichts wissen. Deshalb passiert es, dass eine junge Familie dort einzieht und ungewarnt in ihr Unglück rennt. Aber nicht nur ihre Geschichte erzählt Andreas Winkelmann in seinem Buch. Auch die Ereignisse rund um einen Banküberfall mit zwei Toten, die gnadenlose Jagd nach der errungenen Beute und die gut gemeinte Verwendung dieser füllen einen Erzählstrang aus, der allerdings eher brutal als von mystischen Erscheinungen geprägt ist.

Neben den dramatisch erzählten und mit Schreckmomenten untersetzten Ereignissen ist es vor allem die Angst der Figuren, von der dieses Buch lebt. Dabei versteht es Andreas Winkelmann die Fantasie des Lesers mit vagen Andeutungen, rätselhaften Vorkommnissen und bildlichen Beschreibungen gekonnt anzuheizen und neben unterschwelligem Grauen auch Spannung zu erzeugen. Egal, ob Albträume die junge Mutter erschrecken, Schatten auftauchen, wo niemand ist, oder heimliche Gespräche auf ein böses Ende weisen: Immer wieder wird der Leser neben dem Fortschreiten der Handlung mit merkwürdigen Dingen und bedrohlichen Situationen konfrontiert und muss neben grausamer Folter auch einige Morde ertragen.

Fazit:
"Der Gesang des Blutes" präsentiert sich als Mischung aus einem Gruselroman und einem Thriller, der sich gut lesen lässt, allerdings auch ein geringes Manko aufweist. Denn während die Darstellung der bedrohlichen Situation einer jungen Familie von Beginn an überzeugt, weist die Umsetzung des parallel dazu verlaufenden Handlungsstranges Schwächen auf. So hat der Leser zunächst das Gefühl, dass die Ereignisse um den Bruder eines toten Bankräubers einfach nicht zu den merkwürdigen Geschehnissen in der alten Villa passen wollen. Erst einige Zeit später, als der Autor seine Ziele offenbart, fügen sich die völlig unterschiedlichen Handlungsabläufe zu einem gut funktionierenden Ganzen zusammen und enden in einem Finale, das nervenaufreibend ist. Ein interessantes Debüt, das aufgrund einiger brutaler Szenen nur hartgesottenen Leser empfohlen werden kann.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2013 | ISBN: 978-3499266669 | Originaltitel: Der Gesang des Scherenschleifers | Preis: 9,99 Euro | 336 Seiten | Sprache: Deutsch

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