Gesamt |
|
Anspruch | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Aus einer Gefahrensituation heraus entwickelt sich für die drei Detektive ein neuer Fall. Justus versucht Mora Island, eine kleine Insel wenige Hundert Meter vor der Küste schwimmend zu erreichen, als ihn der plötzlich aufziehende Nebel verschluckt. Seine Freunde Bob und Peter suchen direkt Hilfe und werden von einem Angler hinausgefahren und beginnen mit der Suche nach ihrem Freund. Doch nicht nur er ist auf der Insel, sondern auch der Künstler Drago hat sich hierhin zurückgezogen, um an seinem aktuellen Projekt zu arbeiten. Der Eisenmann, seine neuste Arbeit ist ein außergewöhnliches Kunstwerk: Eine Geschichte, die in sieben einzigartige Teile aufgeteilt ist und von ihm nur an unterschiedliche Personen verkauft wird. Er beauftragt die drei Fragezeichen den Einbruch in seiner Wohnung aufzuklären zumal irgendwer großes Interesse an seinen Werken hegt und auch den Kunden auflauert. Als Justus, Peter und Bob mit ihren Erkundigungen beginnen erleben sie eine handfeste Überraschung: Inspektor Cotta ermittelt bereits gegen Drago. Wer spielt hier mit wem?
Ben Nevis' neustes Werk ist eine zwielichtige Angelegenheit, was letztendlich der inhaltlichen Grundlage der Geschichte geschuldet ist. Die drei Detektive, junge Burschen aus dem verträumten Rocky Beach, bieten dem Leser einen Fall, der komplex und vielschichtig ist. Der undurchsichtige und leicht reizbare Künstler ist an sich schon ein Rätsel, aber auch der Einbruch und das große Interesse an seinem Kunstwerk, der Geschichte um den Eisenmann, sorgen für heiteren Lesespaß - zumindest größtenteils. Atmosphärisch und packend ist bereits der Einstieg, wenn Justus sich aus einer Laune heraus dazu entscheidet, zu Mora Island hinüberzuschwimmen, einer Insel, die bis vor Kurzem aufgrund von den dort stattgefundenen Biowaffenversuchen gesperrt war. Abgesehen von der wahnwitzigen Idee Justus 735 Meter - hat er bereits vor Jahren nachgemessen - in den Pazifik hinaus schwimmen zu lassen ist der wirklich große Kritikpunkt an diesem Band genau dies: Biowaffen und Anthrax!?
Schade, denn Nevis' hat es diesmal im Gegensatz zu früheren Abenteuern (
Todesflug,
SMS aus dem Grab) geschafft eine packende und gut durchdachte Geschichte zu verfassen, die sich gut und flüssig liest. Ganz nebenbei ist der Leser wieder mehr an den Ermittlungen beteiligt und erfährt was die Jungen sehen und viel wichtiger, was sie denken. Die guten, alten Lagebesprechungen rücken in den Mittelpunkt der Geschichte, ebenso wie grundsolide Ermittlungsarbeit ohne Einbrüche und andere fragwürdige Situationen. Der Ansatz mit dem exzentrischen Künstler dient dabei als Einstieg für gleich zwei Fälle, die aber nur locker miteinander verbunden sind. Letztendlich dient der zweite Fall auch nur als Nebenschauplatz, sorgt so lange aber für weitere Verdächtige und Unterhaltung. Nichtsdestotrotz bleibt der fade Beigeschmack, dass die Jugendlichen mit Biowaffen in Kontakt kommen. Schwach ist indes, dass der Autor seine von ihm selbst verfassten Anregungen aus früheren Abenteuern außer Acht lässt, denn er selbst hatte den drei Fragezeichen nahe gelegt, dass "Rubbish" George fortan nicht mehr so genannt werden sollte - hier tut er es selbst erneut.
Kurzum: "Die drei Fragezeichen und der Eisenmann" ist eine Geschichte mit Lesefluss, die nur an wenigen Stellen, eben dem Einstieg und dem Finale ins Stocken gerät. Viele Verdächtige sorgen für plausible Ermittlungen und spannende Momente. An den Biowaffen hätte wohl auch der Eisenmann lange zu knabbern.
Auf der Webseite von Kosmos kann ein Blick ins Buch geworfen werden.