Die mediterrane Insel Regalo ist das Zuhause der Arcana Famiglia, einer magischen Organisation, die in ihrem Aufbau zwar an die Mafia erinnert, die ihre Kräfte jedoch einsetzt, ihre Heimat vor Verbrechern zu schützen. Die Mitglieder der Famiglia sind jeder für sich einen geheimnisvollen Pakt mit unterschiedlichen Tarot-Karten eingegangen (die einzelnen Karten nennt man auch "Arkana"). Ein Pakt, der ihnen die speziellen Fähigkeiten der jeweiligen Karte verleiht. So kann Felicita, die Tochter des Paten der Famiglia, beispielsweise durch ihren Bund mit der Karte "Die Liebenden" in das Innere anderer Menschen blicken.
Felicita ist geschockt, als ihr Vater eines Abends seinen Rückzug aus den Familiengeschäften ankündigt. In einem Duell soll ein Sieger gekürt werden, der nach Willen des Paten nicht nur das neue Oberhaupt der Arcana Famiglia wird, sondern zudem die Hand seiner Tochter erhalten soll. Felicita hat jedoch keine Lust darauf, sich einfach so verschachern zu lassen. Und so verkündet sie selbstbewusst, dass auch sie selbst an dem Duell teilnehmen wird ...
Mit magischen Kräften ausgestattete Kämpfer für das Gute, ein selbstbewusstes Mädchen, die Macht der Tarot-Karten, ein bisschen Humor, Action und Romantik - es sind ganz klassische Anime-Zutaten, auf die sich "Arcana Famiglia" verlässt. Zutaten, die durchaus Potenzial besitzen und in der richtigen Zusammensetzung kurzweilige Unterhaltung versprechen. Leider geht die Mischung in dieser neuen japanischen Zeichentrickserie nicht ganz auf.
Die Grundidee und das Setting sind nett; vielleicht ist man den stereotypen Charakteren aber inzwischen ein paar Mal zu oft über den Weg gelaufen, als dass man sich so recht mit ihnen anfreunden könnte. Leider hilft auch die die deutsche Synchronisation nicht gerade dabei, diesen Eindruck zu verbessern. Immerhin, das Konzept selbst wirkt frisch und zunächst nimmt die Handlung den Zuschauer auch gefangen, doch im Verlauf der Folgen verliert die Geschichte leider deutlich an Tempo. Actionsequenzen werden seltener, stattdessen dreht sich alles um Felicitas Gefühlswelt und ihre Vorbereitungen für das Duell. Die Zeichnungen selbst sind guter Anime-Durchschnitt; die Farben leuchten, das Bild wirkt scharf.
Anime-Fans, die händeringend nach einer neuen Serie suchen, dürfen diesen ersten vier Episoden von "Arcana Famiglia" gern eine Chance geben. Für Leute, die nur ab und an japanische Zeichentrickserien schauen, gibt es aber zahlreiche Alternativen, die besser unterhalten.