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Die 22-jährige Mai Sakakibara ist am Boden zerstört: Ihr Verlobter Youji Ina ist bei einer Bergexpedition ums Leben gekommen. Mais sehnlichster Wunsch, ein Kind von Youji zu empfangen, scheint damit unerfüllbar. Doch das Schicksal öffnet Mai ein Hintertürchen, das sie auf jeden Fall durchschreiten will: Youji war wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Unternehmens, das auf künstliche Befruchtungen spezialisiert ist – jedoch auf eine ungemein delikate Form: Im Auftrag von Frauen, die sich ein Kind von Künstlern, Spitzensportlern, Filmstars oder Spitzen aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft wünschen, beschaffen Mitarbeiterinnen des Unternehmens das notwendige DNS-Material, indem sie den gewünschten biologischen Vater verführen und dessen Ejakulat beim Liebesspiel entwenden. Das Unternehmen verspricht, mit Youjis erhaltenem Erbgut Mais Kinderwunsch zu erfüllen, wenn sie im Gegenzug für die Firma arbeitet – als so genannter
DNA-Hunter, also direkt an der lustvollen Front ...
Kritik zum Film:Fällt das Wort "Hentai", denkt der versierte Liebhaber schlüpfriger Anime-Kost nicht selten an brünstige Highschool-Girls und wohlgeformte Küchenfeen, an Schwert und Schwengel schwingende Fantasy-Heroes und freizügige
Sailor-Moon-Look-alikes. Die dreiteilige Hentai-OVA "Mai in geheimer Mission" bemüht jedoch nichts von alledem und überrascht mit inhaltlicher Frische: Die Prämisse um kommerziellen Samenraub und speziell dafür geschulte Agentinnen ist gleichermaßen originell und viel versprechend – Letzteres freilich im Hinblick auf die für das Genre zentralen Inhalte, deretwegen Hentais überhaupt gesichtet werden.
Zumindest die erste Episode von "Mai in geheimer Mission" ist in dieser Hinsicht aber alles andere als geglückt: Zum einen nimmt der dramatische Part (Youjis Tod, Mais Kinderwunsch usw.) zuviel Raum ein, die inhaltliche Ebene droht die Liebesspielszenen mehrmals zu verdrängen. Gleichzeitig – und das ist der eigentliche Todesstoß für die OVA oder zumindest für deren deutsche DVD-Veröffentlichung – wird der Genuss der genrerelevanten Szenen durch Zensurmaßnahmen erheblich gestört: Explizite Darstellungen primärer Geschlechtsmerkmale sind rar gesät, und wo ein erigiertes Wunderhorn aufblitzt, gelangt der Mosaikfilter zum Einsatz. Hinzu kommt ein mieses Editing, das zuweilen irritiert, wenn sich etwa eine Kamerabewegung wiederholt und man einen Ferialpraktikanten hinter dem Schnitt vermutet.
Die Prämisse verspricht viel, doch kann zumindest die erste Episode von "Mai in geheimer Mission" das unausgesprochene Versprechen nicht halten – erst recht nicht in der vorliegenden zensierten Version, die dank Mosaikfilter jedwede erregende Wirkung einbüßt. Da fällt die schwache deutsche Synchronisation kaum noch ins Gewicht ...
Kritik zur DVD:Das Bild, das im Format 4:3 vorliegt, wirkt aufgrund schwächelnder Schärfe über die gesamte Laufzeit hinweg weich und kränkelt an zahlreichen Kompressionsartefakten. Sämtliche Tonspuren (Deutsch, Englisch, Japanisch) liegen in Dolby Digital 2.0 vor und lassen folglich jede Räumlichkeit vermissen, warten aber (und das gilt vor allem für die deutsche und die englische Tonspur) im Gegenzug mit einer soliden Dialogverständlichkeit auf. Bonusmaterial sucht man vergebens, lediglich ein Wendecover liegt der DVD bei.
Darf man den Informationen auf dem Backcover Glauben schenken, enthält die vorliegende DVD die japanische Originalfassung. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob die erwähnten Zensurmaßnahmen bereits in der japanischen Fassung vorhanden oder dem deutschen Publisher zu verdanken sind ...