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Nachdem sich Dorian Hunter an sein vorheriges Leben als Juan Garcia de Tabera erinnert hatte, sorgte der nicht ganz selbstlose Tipp von Olivaro kurzerhand dafür, dass er sich auf den Weg zu Thören Rosqvana machte, der angeblich den Drudenfuß besitzen sollte. Doch, wie sollte es anders sein, Dorian geriet in eine Falle und unter Hinnahme eines herben Verlustes gelang es ihm, Rosqvana den Kopf abzutrennen. Trotz des Verlangens diesen nun zu endgültig zu töten, lässt er sich auf einen Handel ein: ein neuer Körper gegen die Informationen zum Drudenfuß, mit dem der Dämonendrilling zu kontrollieren ist. So beginnt die Reise nach Amsterdam, doch bereits im Zug stoßen sie auf Probleme. Ndoyo erscheint und will den Kopf - um jeden Preis. Hunter und seine Helfer sind in Gefahr, und als Rosqvana endlich das Ziel verrät, stockt Dorian der Atem. Niemand anderes als Red Jong soll in Amsterdam für den neuen Körper sorgen.
"Amsterdam" setzt nahtlos an die Ereignisse von "
Tod eines Freundes" an und nimmt den Hörer auf eine turbulente Zugfahrt mit, bei der den Protagonisten keine Zeit zum Verschnaufen bleibt. Ndoyo, als Werkzeug der bösen Seite, wird herrlich unterhaltsam von Jürgen Kluckert verkörpert und erobert nicht nur heimlich die Sympathie des Hörers, sondern auch den Kopf von Rosqvana und eine Geisel, was Hunter in eine unangenehme Lage bringt. So mischen sich fetzige Actionszenen und Dialoge gekonnt zu einer packenden Fortsetzung. Allein die bildliche Vorstellung eines abgetrennten, quatschenden Kopfes in der Hutschachtel und ein fluchender Champman (Frank Felicetti) als Geisel in der Hand von Ndoyo sorgen für Spaß. Als dann noch Red Jong in die Geschichte eingreift und von Herman von Ulzen erneut mit einem diabolischen, aber niedlich-süffisanten holländischen Akzent versehen wird, zieht die Folge den Hörer vollständig in den Bann.
Dabei folgen noch viele gute Szenen: Schlag auf Schlag, garniert mit viel Humor, frechen Sprüchen - bisweilen auch recht trashig - und einer spannenden Handlung geht es rund in "Amsterdam". Denn, letztendlich beginnt mit den Erlebnissen im Zug erst das Abenteuer und bringt seit langer Zeit auch wieder eine ordentliche Portion Gruselatmosphäre hervor. Red Jongs Fähigkeiten und Aktionen sind gekonnt im Labor in Szene gesetzt - untermalt mit düsteren Klängen sowie durchweg passenden Effekten.
Abzuwarten bleibt, wie sich die Serie fortan entwickeln wird. Marco Göllner, "Universalgenie" und wohl mitunter nicht ganz unschuldig am Format und der durchweg überzeugenden und innovativen Erzählstruktur der Hunter-Zyklen, steht ab der kommenden Folge nicht mehr zur Verfügung. Seine Ideen und Umsetzung haben der Serie das gewisse Etwas verliehen, egal ob man die Heftvorlagen kannte oder nicht. Bleibt zu hoffen, dass Dorian auch diese Veränderung souverän verkraftet.
Kurzum: "Amsterdam" ist immer eine Reise wert, so auch hier. Einsteigen und genießen, es gibt eine fortschreitende Rahmenhandlung in diesem Zyklus, eine stimmige Einzelepisode und jede Menge Humor. Hunter pur.
Folgenreich bietet auf der Webseite eine Hörprobe an.