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"Die Patin" ist Teil 2 der "Mütter-Mafia"-Trilogie, in der Constanze die Hauptrolle spielt - geschieden und Mutter einer vierzehnjährigen, eifrig pubertierenden Tochter und eines vierjährigen Sohnes. Constanze liebt den ebenfalls geschiedenen Rechtsanwalt Anton und er sie vermutlich auch, aber die Liebesgeschichte kommt nicht so richtig in die Pötte: Denn da ist die bereits in Teil 1 vorgestellte Mütter-Mafia mit Constanze als Patin, die immer einspringt, wenn in der Neubausiedlung akut Hilfe gebraucht wird.
Und dieser Fall tritt häufig ein. Nicht nur springen Constanzes Co-Mafia-Mütter von einer Beziehungskatastrophe in die nächste, sondern es gilt auch, den netten Lehrer Jo und seine kleine Tochter vor seiner geldgierigen Ex-Frau und den von ihrem Neuen angeheuerten Schlägern zu retten. Zudem muss Constanze vor Antons Eltern bestehen, was der fettnäpfchenaffinen Protagonistin ausgesprochen schwerfällt. Und der Liebes-Schlamassel von Tochter Nelly widersetzt sich hartnäckig einer Entwirrung. Dies erfährt der Hörer aus Nellys Tagebuch, das häppchenweise in die ansonsten von Constanze als Ich-Erzählerin bestimmte Handlung eingeflochten wird.
Die vier CDs befinden sich in einer attraktiv aufgemachten, leporelloartigen Kartonhülle mit Steckschlitzen.
Wie schon der Vorgänger ist auch "Die Patin" ein humorvoller Roman, eher eine Romankomödie, in der die Autorin so ziemlich alles erbarmungslos durch den Kakao zieht, was mit dem Klischee des Lebens einer Frau im 21. Jahrhundert zu tun hat, die geschieden ist, mit ihren Kindern in einer Siedlung lebt, in der Supermütter und verzogene Bälger das Tagesgeschehen dominieren und letztlich doch Solidarität herrscht; einer ganz normalen Frau also. Wirklichen Tiefgang gibt es zwar nicht, jedoch fröhliche bis klamaukige, auch durchaus satirisch anmutende Unterhaltung. Kaum eine erdenkliche Katastrophe bleibt aus, aber die Wunden sind letztlich alle heilbar. Die ein oder andere von ihren diversen Aufgaben aufgefressene und zusätzlich von Freundinnen, mit deren Problemen überfahrene Mutter dürfte, sich in Teilen im Roman wieder erkennen.
Mirja Boes, einem weiten Publikum als Comedian bekannt, eignet sich ideal als Besetzung für die Sprecherrolle. Frech, provozierend, manchmal geradezu "rotzig" greift sie die Handlung auf, stellt Constanzes emotionales Auf und Ab, die kleinen Siege und gefühlt nicht so kleinen Niederlagen authentisch dar. Ebenso leicht findet sie sich in die pubertierende Nelly ein, mal bockig, mal verzweifelt, und das mit nie ausbleibender komischer Note – und in zwei Schläger mit Kampfhund. Anton nicht zu vergessen, den überaus korrekten Rechtsanwalt. In diesem Hörbuch haben sich gewissermaßen Autorin und Sprecherin perfekt gefunden.
Eine witzige Audio-Lektüre zum Entspannen und Spaßhaben!
Eine
Hörprobe wird auf der Verlagsseite zum Buch angeboten.